Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

Die 
Stiftskirche 
Zll 
Xanten. 
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dass diese Ordensbrüder den neuen Styl nur unvollkommen 
auffassten Ü. 
In der Diöcese von Köln zeigt zunächst die Benedik- 
tinerabtei zu München-Gladbaeh, an der um die Mitte 
des dreizehnten Jahrhunderts gebaut wurde M), neben äl- 
teren Theilen Details des Kölner Domes, wenn auch in 
bescheidenen Verhältnissen. Wichtiger ist die schöne Stifts- 
kirche St. Victor in Xanten. Schon im Jahre 1213 
begannen die Stiftsherren einen Neubau, aus dem die un- 
teren Stockwerke der westlichen Thürme mit einem da- 
zwischen gelegenen, im Aeusseren nicht vertretenden Chore 
erhalten sind; sie haben im Wesentlichen romanische For- 
men tlßkä). Fünfzig Jahre später, 1263, wurde dann der 
alte, nun völlig baufällige östliche Chor abgebrochen und 
der Grund zu einem neuen gelegt, dessen Vollendung ge- 
gen Ende des Jahrhunderts erfolgt sein kann, Während 
t) Lassaulx, in den Bemerkungen zu Klein's Rheinreise S. 496, 
bezweifelt, dass die gegenwärtige Kirche die um 1260 geweihete sei. 
S. dagegen F. v. Quast im D. Kunstbl. 1852, S. 196, und Kngler kl. 
Sehr. II, 232. 
 Zum Behufe eines Neubaues der aedificia et oßieinae ecclesiae 
Gladebacensis verleiht Erzbischof Conrad im Jahre 1242 der Abtei die 
Pfarrkirche der Stadt (Lacomblet Urkundenbuch II, Nro. 276). Da 
die Pfarrkirche nur durch Ansammeln der Einkünfte einen erheblichen 
Beitrag zu den Kosten gewähren konnte, wurde der Bau der Abtei- 
kirche ohne Zweifel erst nach einigen Jahren begonnen. Die kleine 
Monographie von Eckertz und Növer (die Benedictiner-Abtei M. Gl. 
1853) giebt keine weitere Auskunft. 
 Nach der Angabe des Vincentius Justinianus (wie erwähnt 
eines Schriftstellers des siebenzehnten Jahrhunderts), hat Albertns 
Inagnus den Chor von Xanten geweihet (Binterim Sirifraganßi Colonien" 
ses p. 40, und Krenser Christlicher Kirchenbau I, 377]. Da der Ost- 
chor nach glaubhaften alten Notizen des Stiftes erst 1263 begonnen ist 
(Anno 1263 VI. Kal. Sept. inchoata est nova aedificatio St. Victoris), 
und Albertus schon 1280 starb, kann jene Weihe (wie auch Zehe, Be- 
Schreibung des Domes zu Xanten, Münster 1851, annimmt] sich nur 
auf den westlichen Chor bezogen haben. 
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