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Gothischer
Styl
in
Deutschland.
riums, und endlich
durchschnitten sind.
durch den Fenstersims der Oberlichter
Meister Gerhard hat die Function des
Pfeilers vollständig verstanden und aufs Schönste ausge-
drückt. Den runden Kern hat er zwar beibehalten, die
Dienste noch wie dort als Dreiviertelsäuleil an ihn , zum
Theil sogar, wie bei der Herstellung entdeckt ist, frei an-
gelegt 3], aber er hat ihre Zahl vermehrt, zwischen die
vier grossen Dienste an den Hauptpfeilern je zwei kleinere
eingeschoben, so dass die Gewölbgunen und Scheidbögen
auf jeder Seite durch drei Dienste getragen werden , von
denen die der Frontseite ununterbrochen und kühn bis zu
ihrem Kapitäle unter den hohen Gewölben hinaufsteigen
In den Seitenschiffen sind statt dieser zwölf nur acht, an
der Rundung , wo die Pfeiler wegen ihrer engen Stellung
eine mehr längliche Gestalt erhalten haben und eine ein-
fache Halbsäule zum hohen Gewölbe aufsteigt, zehn sol-
cher Dienste angebracht. Bei der weiteren Ausführung ist
immer das schönste Maass der Verschmelzung und Son-
derung der Theile beobachtet. Die Basis schliesst sich in
Amiens noch an den Kern und die einzelnen Dienste an.
Hier bildet sie unten eine einige Gestalt , im Wesentlichen
rautenförmig, aber mit vorspringenden Ecken, aus welchen
sich dann erst die polygonförmigen Füsse der einzelnen
Dienste entwickeln. Das Kapitäl des Kernes ist verschwun-
den, nur die Dienste haben Kapitäle, die aber sämmtlich
von gleicher Höhe und unter sich und mit dem Kerne durch
den in gleicher Weise herumgeführten Ring verbunden
i") Kugler, a. a. 0. kl. Sehr. S. 138, scheint zufolge der beige-
fügten Zeichnung an einigen Pfeilern schon die Verbindung der Dienste
durch eine leichtgeschwungene Höhlung gefunden zu haben. Meine
Erinnerung reicht nicht so weit und auch das Boisseredsche Werk er-
giebt nicht, ob dies schon im Ghore vorkommt.
Pfeiler dieser Art finden sich auch in der Kathedrale von
Maus und in St. Denis, vgl. oben S. 129 und 130.