Der
Chor
des
Kölner
Domes.
537
133 l ,
Amte
War
und
daher zur Zeit der Einweihung des Chores im
ist also aller Wahrscheinlichkeit nach der Er-
linder des Gesammtplanes Ihm und seinem Vater ist
aber auch die Ausführung der oberen 'l'l1eile des Chores,
der Ober-lichter, der feinen, in vollendeter Eleganz aufstei-
genden Fialen und Strebebögen zuzuschreiben, Während
der Plan des Chores und die strengeren Formen des un-
teren Stockwerkes das Verdienst Meister (ierhardls sind.
Nach diesen umständlichen, aber bei
des Gegenstandes nicht zu umgehenden
komme ich endlich zum Gebäude selbst.
der VVichtigkeit
Untersuchungen
Seine Wunder-
volle Schönheit ausführlich zu beschreiben, kann nicht meine
Aufgabe sein. Alle Jahrhunderte haben sie anerkannt;
schon Petrarca, obgleich klassisch gebildeter Italiener, wid-
met ihr bei seiner Durchreise im Jahre 1331 einige rüh-
mende Worte , und die Ablassbriefe der Erzbischöfe
sprechen sich noch stärker aus 403"?) Selbst in den Zeiten
der Renaissance behielt Sie enthusiastische Verehrer, und
Domblatt 1850, Nro. 6G abgedruckt] ernennt einen Canonieus zum ma-
gister, rector, provisor et administrator fabricae und überträgt ihm die
Verwaltung aller Einnahmen und die Anstellung aller Unterbeamten.
sowohl für das Rechnungswesen als für den Bau (offieiales et familiares
mm Prß questu quam pro struetura).
d.) Einen Beweis der Achtung, in welcher Meister Johannes stand,
äiebt das Necrologium von Gross-St-Martin, indem ihm darin (wie
gewöhnlich ohne Jahresangabe) die für einen Laien ohne ybedeutenden
Rang ungewöhnliche Ehre der Aufführung zu Theil geworilen iSt-I 15.
Mart. Johannes laicus rector operis majoris eccl. Oolon. (Bühmer Fon-
tes hist. gern]. Ilil, 347].
xi") In dem Briefe an den Kardinal Colonna, Epistol. famil. IV:
Vidi templum arte media pulcherrimum, quamvis incompletum, quod
haud immerito summum vocant (Boisseree, 1842, S. Q0).
mw") Wilhelm von Gennep in der Urkunde von 1357 bei Crem-
bach a. a. O. S. 823: Opus ditissimum fabricae nostrae, cum omni
exactissima operariorum diligentia, zuiranda pretiositate jamdudum
ineeptum.