Geschichte
des
Kölner
Domes.
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Zweifel, dass sie den neuen und den alten Theil des D0-
mes mit Einschluss der alten Nebengebäude als ein Ganzes
betrachteten und dessen nahe Umgestaltung nicht voraus-
sahen ab), dass also, da sie als Mitglieder des Domkapi-
tels wohl unterrichtet sein mussten, eine solche noch nicht
beschlossen war.
Man kann es daher als gewiss annehmen, dass in der
ganzen Zeit von 1248 bis 1318 nur beabsichtigt wurde,
den älteren Bau durch einen grossen und prachtvollen, in
neuerem Style erbauten Chor zu vergrössern und zu
schmücken, ganz so, wie dies das ganze Mittelalter hin-
durch an so vielen Kirchen, wie es namentlich auch in
diesem Jahrhundert an der Kathedrale zu Maus (1217)
und etwa gleichzeitig mit dem Kölner Bau an der Kathe-
drale zu 'l'0urnay mit dem glücklichsten Erfolge geschah.
Der Beschluss des weiteren Neubaues muss ungefähr
mit der Vollendung des Chores zusammenfallen, da die
schon erwähnte Urkunde von 1325, welche Anordnungen
über die Fundamentirungen des Langhauses enthält, den
Bau als ununterbrochen (continue) fortgesetzt bezeichnet.
Ob er erst bei Gelegenheit der feierlichen Einweihung, wo
allerdings die Zustimmung der anwesenden fremden Prä-
laten dazu ermuthigen konnte, oder schon vor derselben
gefasst ist, muss dahingestellt bleiben. Indessen macht
eine alte Nachricht es wahrscheinlich, dass die massive,
stark verklammerte Mauer, welche noch jetzt den Chor
auf der VVestseite abschliesst, und deren Anlegung sich
nur durch den beabsichtigten Neubau der westlichen Theile
erklären lässt, schon am Tage der Einweihung bestand
Vgl
die
bei Lacomblet Archiv
Urkund en
erwähnten
M) Die alte Beschreibung der bei der 'l'ranslati0n
schreins der drei Könige aus der alten Kirche in die
der Einweihung angeordneten Procession (Crombach a.
des Reliquien-
neue am Tage
a. O. S. 81T]