Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

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Gothischer 
Styl 
in 
Deutschland. 
täre des alten Domes erwähnt sind, an sich nicht entschei- 
dend ist, da die Stifter voraussetzen durften, dass die Al- 
täre mit den daran haftenden Berechtigungen in dem neuen 
Gebäude wieder aufgerichtet werden würden, und es ihnen 
gleich sein konnte, ob ihre Gedächtnissfeier in alten oder 
neuen Mauern vorgenommen wurde 3). Allein gewisse 
einzelne Anordnungen berechtigen doch zu bestimmteren 
Schlüssen. Wenn der Domvicar Heinrich von Blankenburg 
im Jahre 1302 in der als Laienkirche dienenden und "in 
ambitu" unter den Nebengebäuden des Domes belegcnen 
Kirche Maria in Pasculo ausser dem bereits bestehenden 
einzigen Altare einen zweiten stiftet, wenn sich der 1306 
verstorbene Thesanrar Heinrich von Hagenberg in der alten 
Kirche vor dem Altare der Heiligen Cosmas und Damian 
begraben lässt und das Domkapitel sich gegen die 'l'esta- 
mentsvollstrecker verpflichtet, dem an diesem Altar messe- 
lesenden Vicar eine gewisse Rente zu entrichten, so muss 
man doch Wohl annehmen, dass sie noch nicht ahneten, 
dass jene Nebengebäude und diese Grabstelle so Wesentlich 
alterirt werden würden, wie es der Neubau des Lang- 
hauses mit sich brachte. Wenn ferner die Testaments- 
vollzieher des 
der Domvicar 
Chorbischofs Johann von Rennenberg 
Gerard von Xanten in den Urkunden 
und 
von 
1296 und 1297, dieser, indem er zugleich einen neuen 
Altar im neuen Chorc „in novo opere" stiftet, von acht- 
zehn vorhandenen Altären sprechen, wenn der Domdechant 
Herrmann von Rennenberg noch im Jahre 1318 zugleich 
einen Altar im neuen Chore und dreien „in ambitu" in den 
Nebengebäuden, weil sie noch nicht hinlänglich dotirt, Ver- 
mächtnisse zuwendet, so scheint es doch wohl ausser 
4') Wie dies sc-hon Dr. Springer im Archiv der rheinischen Al- 
Terthumsfreunde Heft XXII, S. 105 gegen Latmmblefs weitergehende 
Folgerungen bemerkt hat.
	        
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