Geschichte
des
Kölner
Domes.
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Stadt Köln, zu verkündigen. Er führte dies, wie sein.
noch vorhandener Bericht ergiebt, im Dome und zwar in
Gegenwart einer grossen zusammengerufenen Volksmenge
aus obgleich der Procurator der Stadt Köln und ihrer
Corporationen seinen Protest und die Appellation an den.
päpstlichen Stuhl verlas. Der alte Dom musste daher noch
in seiner vollen Würde bestehen, da sonst die Geistlichkeit
eine andere Kirche für diese feierliche Handlung gewählt.
haben würde Er bestand auch noch bei der Einwei-
hung des Chores im Jahre 1322, da erst bei dieser Ge-
legenheit der Schrein der heiligen drei Könige, wie eine-
zwar nicht urkundlich beglaubigte, aber alte und durchaus
glaubhafte Beschreibung der dabei beobachteten Pr0ces--
sionsordnung ergiebt, aus der alten Kirche in den neuer-
bauten Chor feierlich versetzt wurde
Erst nach der Einweihung des neuen Chores, aber
auch wohl bald nach derselben, begann der Abbruch des
alten Langhauses. Aus einem zwischen dem Thesaurar
des Domes und den Verwaltern der Baukasse über ihre
Ansprüche auf gewisse Einkünfte geschlossenen und vom
Erzbisehofe bestätigten Vergleiche vom 19. Juli 1325 er-
sehen wir zunächst, dass der Bau als ununterbrochen fort-
gesetzt betrachtet wurde (fabrica Coloniensis, circa quam
i) Convocato clero et populo qui haberi poterant, in majori
ecclesia Coloniensi in presentia copiose multitudinis tam cleri-
corum quam populi solempniter publicavi.
M] Die Verlesung des Bannsprxrches und der Protestation war
schon ein Mal vor einer Versammlung der Domgeistlichkeit im Kapitel-
hause geschehen (Urkundenbuch Nro. 603) und wurde demnächst in
der Domkirche wiederholt (Archiv a. a. O. S. 127). Hierdurch erle-
digen sich die von Boisseräe in den Jahrbüchern a. a. O. gegen die
frühere Ausführung von Lacnmblet erhobenen Einwendungen.
m") Bei Crombach a. a. O. S. 816. Completo choro novo fa-
bricae maj. eccl. Col. deportabantur corpora SS. trium Regum de an-
tiqua ecclesia S. Petri etc.