Geschichte
des
Kölner
Domes.
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der Kölner Erzbischöfe von Conrad von-Hochstaden be-
merkt, dass dieser in der neuen Kirche" an der Stelle be-
graben sei, wo er selbst den Grundstein gelegt hatte k).
Es kann sein, dass diese Feierlichkeit von dem stolzen
und prachtliebenden Erzbischofe wegen der Anwesenheit
König Wilhelmis von Holland und anderer vornehmer Gä-
ste M] beeilt wurde, und es ist nach anderen weiter unten
anzuführenden Umständen sehr wahrscheinlich, dass die
Vorbereitungen zum wirklichen Bau damals noch sehr im
Rückstande waren. Aber irgend welche Vorbereitungen
müssen doch vorhanden, eine Stelle des neuen Chores muss
doch schon festgestellt gewesen sein, damit der Grundstein
gelegt werden konnte.
Das Dunkel, Welches auf diesem Hergange ruhet, würde
völlig beseitigt sein, wenn man einer neuerlich aufgefun-
denen Stelle in einer noch aus dem dreizehnten Jahrhundert
stammenden Geschichte der Kölnischen Erzbischöfe vollen
Glauben beimessen dürfte 44W). Nach dieser Erzählung ist
nämlich jener Brand bei den Arbeiten zum Behufe einer
a] Sepultus est in ecclesie majoris nova domo, eodem in loco
Ubi presul ejusdem operis primum posuit fundamentum. (Böhmer Fon-
tes rer. Germ. II, 292.) Er bestätigt daher wenigstens eine Grund-
steinlegung durch Conrad, wenn er auch nicht das Jahr 1248 nennt.
m?) Die Beschreibung der Feierlichkeit bei Boisseree ist eine
imaginäre, indessen ist! die damalige Anwesenheit der von ihm genann-
ten fürstlichen Personen in jenen Gegenden erwiesen.
'41) Bei Boisseree in den Jahrbüchern und im Domblatt a. a. O.
nach Böhmefs Mittheilung abgedruckt. Zufolge Boissereels Angaben
Über die "Geschichte der Erzbischöfe", in deren Würzburger, aber erst
aus dem Sieblehnten Jßmhllndßrt stammender Abschrift Böhmer diese
Stelle fand, scheint dieselbe identisch mit dem Catalogus arehiep. Co-
1on., den Böhmer in den Fontes II, 271 ff, aber nur bis zum Jahre
1230 (soweit ihn Caesar von Heisterbach bearbeitet) publicirt hat. Es ist
Zll bedauern, dass Lacomblet sich nicht über die Glaubwürdigkeit dieser
Stelle, Böhmer sich nicht darüber geäussert hat, ob sie in den anderen
Abschriften der Fortsetzung, die sich in mehreren Bibliotheken finden,
fehlt oder ebenfalls vorkommt.