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Gothischer
Styl
in
Deutschland.
Schiff breite
und
lehnte
das
116118
Gewölbe
S0
die
ältere
Kuppel an, dass es diese verdeckt. Das Kreuzschiff des
Freiburger Münsters hatte aber in allen Beziehungen klei-
nere Dimensionen als das des Strasburgers, und veranlasste
daher den Meister hier zu noch umfangreicherem Gebrauche
jener Mittel. Die Aussenmauern des Langhauses hat er
so weit hinausgerückt, dass sie mit den Frontwänden des
Kreuzschiffes in einer Flucht liegen und den Seitenschifferl
die ganz ungewöhnliche Breite von fünf Sechsteln der Mit-
telschilfbreite gehen. Auch das Gewölbe ist so weit als
möglich, bis zum äussersten Rande der senkrechten Kup-
pelmauer, hinaulgeführt, so dass die Kuppel nicht bloss
auf ihrer VVestseite verdeckt ist, sondern ganz unter dem
Dache liegt. Auch so ist noch nicht die absolute Höhe
des Strasburger Münsters (96 Fuss), sondern nur die von
84 Fuss erreicht, aber dennoch sind die Verhältnisse gün-
stiger, weil die hier wie dort beibehaltene Mittelschiff-
breite nur 37 Fuss beträgt, und der Pfeilerabstand, eben-
falls wie in Strasburg, nicht nach Maassgabe der Seiten-
schilfe, sondern auf wenig mehr als die Hälfte der Mittel-
schilfbreite bestimmt ist. Die Höhe ist daher bedeutend
mehr als das Doppelte der Breite und als das Vierfache der
einzelnen Wandabtheilungen, und das Innere erscheint, un-
geachtet der geringen absoluten Höhe, schon viel schlanker.
Noch unzweifelhafter zeigt sich die Uebereinstimmung beider
Bauten in den Details, obgleich in Freiburg mehr romani-
sche Reminiscenzen vorkommen. Die Pfeiler sind hier wie
dort mit sechzehn eng aneinandergereiheten Halbsäulen rau-
teuförmig umstellt, von denen die fünf vorderen kräftig und
ununterbrochen zum oberen Gewölbe aufsteigen, doch ist
das Blattwerk der Kapitäle Weniger leicht behandelt und
die Basis der attischexi ähnlich, auch an den vorderen Dien-
sten noch mit dem Eckblatt versehen. Von den Fenstern