Die
Münster
VOII
Strasburg
und
Freiburg.
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dene Lancetfenster stehen k). Indessen waren diese Ein-
Wirkungen auch hier doch nur vereinzelt. In Strasburg
hat der Vorbau der Thomaskirche M) streng romani-
schen Spitzbogenstyl wie ähnliche deutsche Bauten, und
auch am Iheuzschifle des Münsters entsprechen die Zwerg-
gallerien, die grossen Rosenfenster, die Portale mit ihren
hufeisenförmig erweiterten Kreisbögen eher der deutschen
als der französischen Schule. Jedenfalls waren auch in
diesen oberen Gegenden des Rheinthales keine entschei-
denden Schritte in der Richtung des gothischen Styles ge-
than, als derselbe am Dome zu Strasburg und gleich-
zeitig au dem benachbarten Münster zu Freiburg im
Breisgau ggf) und zwar sofort in sehr reiner und ausge-
bildeter Gestalt auftrat. Die genauen Daten, welche Wir
in Beziehung auf beide Kirchen besitzen, fallen zwar schon
in die zweite Hälfte des Jahrhundert-s, die Vollendung des
Freiburger Münsters, mit Ausnahme des Thurmes und des
sehr viel späteren Chores, um 1272 die des Schiffes
des Strasburger Domes in das Jahr 1275 Indessen
i") Golbery und Schweighaeuser, Antiquites de l'Alsace, Taf. 23.
H) Schneegans, Peglise de St. Thomas, 1842.
m") Das Münster zu Freiburg bekanntlich bei Moller a. a. O.
Bd. 2, und mit Text von Schreiber in den Denkmälern des Oberrheins,
Karlsruhe 1829, das zu Strasburg in dem letztgenannten Werke mit
Text von Schreiber, und in Chapuy's Gath. frane. V01. I, mit Text
von Schweighaeuser.
1') Schreiber S. 5. Die Annahme des Verfassers, dass der west-
liche Theil des Langhauses schon bis zum Jahre 1218 vollendet ge-
wesen sein müsse, knüpft sich an das an einer Stelle desselben ein-
gemauerte Grabmal des in diesem Jahre verstorbenen Herzogs Bert-
hold V. von Zähringen. Allein der Grabstein stammt, wie schon die
Tracht des Verstorbenen beweist, aus dem vierzehnten oder frühestens
dem Ende des dreizehnten Jahrhunderts.
des Künigshofen, der zwar erst im vier-
aber ein glaubhafter Berichterstatter ist,
haben konnte. Schreiber a. a. O. S, 24,
Nach der Chronik
zehnten Jahrhundert schrieb,
und noch zuverlässige Kunde