Klosterkirche
Marienstatt.
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1330, indessen lassen die Formen der Kirche kaum einen
Zweifel, dass das Gebäude bedeutend älter, und die Ein-
weihung, wie es so häufig geschah, wegen der damit
verbundenen Kosten aufgeschoben und erst spät bei gele-
gentlicher Anwesenheit des Bischofs vorgenommen ist.
Die Kirche besteht aus einem Langhause von sieben
schmalen Gewölbfeldern mit niedrigen Seitenschifen, einem
Kreuzschiffe, der mit fünf Seiten des Zwölfecks geschlos-
senen, also fast halbkreisförmigen Chornische mit Umgang
und sieben radianten kreisförmigen Kapellen, an welche
sich noch auf der Ostseite jedes Kreuzarmes zwei andere,
viereckige Kapellen anschliessen. Abgesehen von dieser
letzten, dem schon früher erwähnten Gebrauche der Cister-
cienser entsprechenden Anordnung, ist also die Anlage
ganz die der frühesten französisch-gothischen Kirchen.
Damit stimmen auch die Details überein, nur dass sie, wie
es die Strenge des Ordens und vielleicht die Dürftigkeit
des Klosters mit sich brachte, einfacher und zum Theil roh
behandelt sind. Am Aeusseren steigen von den durch
einen blossen Wasserschlag geschlossenen Strebepfeilern
schmucklose Strebebögen auf 5 im Inneren ruhen die hohen
Mauern auf niedrigen Rundsäulen, mit mehr oder weniger
ausgebildeter attischer Basis ohne Eckblatt, mit kelchför-
migen Kapitälen, die im Langhause schmucklos, im Chore
von flachen, fast nur gezeichneten Blättern umgeben sind.
Auf ihrem achteckig und an der Chorrundung zwölfeckig
weit ausladenden Abacus stehen mit besonderer Basis kräf-
tige Gewölbdienste, im Langhause einfach, im Chore drei-
oder vierfach gruppirt, und hier durch kurze Ringe getheilt,
welche mit einem einfachen, von Kleeblattbögen gedeckten
Triforium zusammenhängen. Die Scheidbögen sind roh,
Antiqu.
und 29.
Trevir.
125.
Caes.
Heisterb.
Dialogi
32a