Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

Klosterkirche 
Marienstatt. 
499 
1330, indessen lassen die Formen der Kirche kaum einen 
Zweifel, dass das Gebäude bedeutend älter, und die Ein- 
weihung, wie es so häufig geschah, wegen der damit 
verbundenen Kosten aufgeschoben und erst spät bei gele- 
gentlicher Anwesenheit des Bischofs vorgenommen ist. 
Die Kirche besteht aus einem Langhause von sieben 
schmalen Gewölbfeldern mit niedrigen Seitenschifen, einem 
Kreuzschiffe, der mit fünf Seiten des Zwölfecks geschlos- 
senen, also fast halbkreisförmigen Chornische mit Umgang 
und sieben radianten kreisförmigen Kapellen, an welche 
sich noch auf der Ostseite jedes Kreuzarmes zwei andere, 
viereckige Kapellen anschliessen. Abgesehen von dieser 
letzten, dem schon früher erwähnten Gebrauche der Cister- 
cienser entsprechenden Anordnung, ist also die Anlage 
ganz die der frühesten französisch-gothischen Kirchen. 
Damit stimmen auch die Details überein, nur dass sie, wie 
es die Strenge des Ordens und vielleicht die Dürftigkeit 
des Klosters mit sich brachte, einfacher und zum Theil roh 
behandelt sind. Am Aeusseren steigen von den durch 
einen blossen Wasserschlag geschlossenen Strebepfeilern 
schmucklose Strebebögen auf 5 im Inneren ruhen die hohen 
Mauern auf niedrigen Rundsäulen, mit mehr oder weniger 
ausgebildeter attischer Basis ohne Eckblatt, mit kelchför- 
migen Kapitälen, die im Langhause schmucklos, im Chore 
von flachen, fast nur gezeichneten Blättern umgeben sind. 
Auf ihrem achteckig und an der Chorrundung zwölfeckig 
weit ausladenden Abacus stehen mit besonderer Basis kräf- 
tige Gewölbdienste, im Langhause einfach, im Chore drei- 
oder vierfach gruppirt, und hier durch kurze Ringe getheilt, 
welche mit einem einfachen, von Kleeblattbögen gedeckten 
Triforium zusammenhängen. Die Scheidbögen sind roh, 
Antiqu. 
und 29. 
Trevir. 
125. 
Caes. 
Heisterb. 
Dialogi 
32a
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.