Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

Martin 
ZU 
Münstermaifeld. 
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dung des KreuzschiHes, dessen grosse Maasswerkfenster 
einer späteren Zeit angehören, während das Schiff mit 
seinen schönen, frühgothischen Formen wohl unmittelbar 
nach dem Chore, etwa um 1240, in Angriff genommen 
sein wird. Etwas früher mag der Chorbau fallen, welcher 
der älteren Pfeilerbasilika zu Hirzenach (zwischen Bop- 
part und St. Goar) um diese Zeit angefügt ist. Er ist 
funfseitig aus dem Achteck, in den Ecken mit ziemlich 
reich gebildeten Bündelpfeilern, dazwischen mit zweithei- 
ligen Maasswerkfenstern wiederum nach Art der Lieb- 
frauenkirche, an beiden aber, an Pfeilern und Fenstern, 
die einzelnen Säulchen noch sehr selbstständig und mit fast 
voller Rundung hervortretend. Die Gewölbgurterl sind von 
guter birnförmiger Profilirung, unter den Fenstern ist aber 
eine sehr derbe und noch an romanische Behandlung erin- 
nernde Arcatur angebracht. Aehnliche Pfeiler, Fenster und 
Profrlirungen finden sich auch in der ehemaligen Domini- 
kanerkirche zu Coblenz, jetzt Militairmagazin, welche im 
Jahre 1245 einen Ablassbrief zur Förderung des Baues 
erhielt, und wenn auch in sehr roher Weise an der etwa 
gleichzeitigen Carmeliterkirche zu Kreuznach  Wir 
sehen also in allen diesen Bauten, die freilich sämmtlich 
nicht vor 1240 entstanden sein werden, den Einfluss der 
Liebfrauenkirche, wenn auch zum Theil noch in romani- 
sirender Behandlung. 
Früher als diese rheinischen Bauten, und noch wäh- 
rend der Bauzeit der Liebfrauenkirche war aber ausserhalb 
des Rheinlandes und ziemlich entfernt von Trier, in Hes- 
sen, ein sehr viel bedeutenderes und ihr einigermaassen 
Verwandtes Werk begonnen. Es ist dies die mit Recht 
239 
n 
ff. 
Notizen 
über 
alle 
diese 
Kirchen 
bei 
Kugler 
Sehr.
	        
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