Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

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Erste 
Spuren 
g0th_ 
Styles 
in 
Deutschland. 
nicht mit einer einfachen Halbsäule auf der Frontseite, 
sondern mit einer pilasterartigen Vorlage und zwei Eck- 
säulen ausgestattet, die quadraten Gewölbe durch eine 
Mittelrippe in sechs hochansteigende, entschieden spitzbo- 
gige Kappen getheilt, die Rippen kräftig und schon mit 
birnförmiger Zuspitzung profilirt. Vor allem aber ist be- 
merkenswerth, dass ein Triforium von gleichhohen, schwach 
zugespitzten Arcaden über der Gallerie hinläuft, welches 
die Wand zwischen dieser und den rundbogigen Oberlich- 
tern, die hier an die Stelle der rheinischen Fächerfenster 
getreten sind, völlig ausfüllt. Gallerien über den Seiten- 
schiffen sind, wie wir gesehen haben, dem rheinischen 
Uebergangsstyle wohl bekannt, auch Triforien kommen 
nicht selten vor, wenn auch meistens nur als Blendarcaden, 
nicht als wirkliche Gänge. Für die, einigermaassen ple0- 
nastische Verbindung beider Formen aber giebt es am 
Rheine und überhaupt in Deutschland kein zweites Bei- 
spiel  Ueberhaupt kennen wir diese Verbindung nur an 
einer kleinen Gruppe belgischer und französischer, der Pi- 
cardie und Champagne angehörigen Kirchen, an den Ka- 
thedralen von Tournay, Noyon und Laon, in St. Remy 
zu Rheims und Notre-Dame von Chälons und am Chcre 
der 
Abteikirche 
Zll 
M ontierander. 
Wir 
werden 
daher 
auf 
eine Beziehung zu diesen Kirchen hingewiesen und finden, 
wenn wir St. Georg zu Limburg mit ihnen vergleichen, 
mit einer von ihnen, nämlich mit der Kathedrale von Noyon, 
eine so grosse Uebereinstimmung, dass wir an einen en- 
geren Zusammenhang beider Bauten nicht zweifeln kön- 
nen  Zwar hat die Kirche von Noyon statt des Zwi- 
 Nur in der Kirche zu Boppard findet sieh etwas Aehnliches, 
indessen sind doch nur vereinzelte, unter das Dach der Seitenschiffe 
führende Oeifnungen, nicht fortlaufende Arcadenreihen über der Gal- 
lerie angebracht, so dass die Wirkung eine ganz andere ist. 
a) Vortreffliche Abbildun en der Kirche von Limburg sind in 
g 
	        
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