Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

462 
Deutscher 
Uebergangsstyl. 
ses und des Naumburger Domes in ihrer oberen achtecki- 
gen Hälfte, das Hauptportal der Kirche zu Mildenfurth 4') 
mit Ringsäulen und feinerer Gliederung der Arehivolten 
tragen rheinische Züge. Dasselbe bemerken wir an vielen 
anderen Stellen. An der Westseite des Domes zu Hal- 
berstadt sehen wir die Portale mit Ringsäuleil besetzt, 
die rundbogigen Oeffnungen der beiden inneren Flügel des 
Mittelportals zu einem Kranze von kleinen Bögen ausge- 
zackt, das grosse Bogenfeld selbst statt mit Reliefs durch 
eine treppenförmig aufsteigende Arcatur gefüllt, und über- 
haupt an der ganzen Facade eine Verschwendung unver- 
hüllter Kleeblattbögen, wie in Gelnhausen und in anderen 
rheinischen Bauten  Der Dom hatte nach einem Brande 
vom Jahre 1181 eine Herstellung erhalten, welche im Jahre 
1220 beendet war; indessen scheinen die Formen des Por- 
tals, namentlich die reiche Gliederung der Archivolten, schon 
über die Tendenzen selbst des rheinischen Styles dieses 
Jahres hinauszugehen; man wird diesen Theil daher dem 
Bau zuschreiben müssen, welchen der Propst Semeca im 
Jahre 1237 begann MM]. Gleichzeitig ist auch der recht- 
winkelig geschlossene Chor des Domes zu N ordhausen, 
dessen lancetförrnige Fenster mit Ringsäulen besetzt sind, 
und der ungeachtet seiner Uebergangsformen doch noch 
das eigenthümliche Gepräge bescheidener Anmuth hat, Wel- 
ches die älteren sächsischen Bauten charakterisirt. Er ist 
der Ueberrest der nach einem Brande von 1234 begonnenen 
und 1267 geweiheten Kirche  Der Zeit um 1230  
1240 werden dann auch der achteckige Thurm der St. 
F] Puttrich, Abth. I, Bd. II, Serie Reuss, Taf. 9, a. 
M] Abbildung bei Kallenbach a. a. O. Taf. 19. Lucanus, 
Dom zu Halberstadc. 
der 
a") Wie dies schon 
1852 angenommen hat. 
T] Pnttrich, Abth. II, 
Quasi: 
der 
Zeitschrift 
für Bauwesen 
Serie Mühlhausen, 
Taf12 und S.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.