Der
Dom
Zll
Bamberg.
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sten der Herstellung einen Ablass gewährte i). In dieser
Zeit mag auch das quadrate Gewölbe des Mittelschiffes
seine jetzige Gestalt mit gothisch protilirten Rippen erhalten
haben. Das Langhaus ist augenscheinlich älter. Die Pfeiler
sind nicht wie in Naumburg kreuzförmig, sondern einfach
viereckig mit eingelassenen Ecksäulchen, also wie das äl-
teste Pfeilerpaar des eben genannten oder wie sämmtliche
Pfeiler des Braunschweiger Domes, denen sie auch darin
gleichen, dass ihnen unter den Quergurten des mittleren
Gewölbes pilasterartige Vorlagen Wiederum mit eingelegten
Halbsäulen angefügt sind; die spitzbogigen Arcaden und
die Quergurten des Gewölbes sind zierlicher als in den
bisher genannten Kirchen mit einem dem Ecksäulchen ent-
sprechenden Rundstabe als Archivolte profilirt. Das Hori-
zontalgesimse, das auch hier die einzige Belebung der
oberen VVand bildet, steht ziemlich nahe über den Scheid-
bögen. Die Oberliehter sind rundbogig und schmucklos,
die Kapitäle klein, in der bekannten den Kelch und den
VVürfel verbindenden Form, mit wohlgebildetem Blattwerk.
Das Aeussere ist mit Lisenen und Bundbogenfriesen ausge-
stattet, beide aber in sehr zierlicher Proiilirung, die Rund-
bögen mit wechselnden Blumenornamenten gefüllt, und
durch ein kräftiges, reich ornamentirtes Gesimse bekrönt.
Besonders glänzend ausgestattet ist der östliche, der St.
Georgen-Chor. Er tritt äusserlich zwischen den öst-
lichen Thürmen als polygone, durch fünf Seiten des Zehn-
ecks gebildete, durch kräftige Gesimse und Bogenfriese in
drei Stockwerke getheilte Apsis hervor, von denen das
mittlere durch fünf grosse rundbogige, mit Säulen und mit
dem Perlenfriese belebte Fenster gefüllt ist, und das obere
eine Zwerggallerie unter dem Dachgesimse darstellt, alles
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Lang , Regesta III 1
Bamber-
ecclesiae
restauratione
UPTO