Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

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Weitere 
Verbreitung 
des 
Uebergangsstyles. 
sters Mildenfurth k), welche jetzt zu Wirthschaftsgelas- 
sen benutzt und verbaut, aber dennoch erkennbar ist. Sie 
hat dieselbe Pfeilerbildung, aber schon spitzbogige Fenster. 
Das Kloster war 1191 gegründet, der Bau der Kirche 
kann indessen auch nach den geschichtlichen Verhältnissen 
nicht vor 1209 und wird wahrscheinlich noch wenigstens 
ein Decennium später begonnen sein. 
Auch das Schiff des Münsters zu Basel k?) hat eine 
dem Naumburger Dome verwandte Anordnung, nur dass 
hier eine Empore über den Seitenschiffen mit rundbogiger 
Architektur besteht und dass die ganze Haltung und die 
Ausführung der Details minder edel und anmuthig ist. Die 
Pfeiler sind viereckigen Kernes mit. einem dreifachen hoch 
hinaufsteigenden Dienste unter den Mittelgewölben und ein- 
fachen Halbsäulen auf den drei anderen Seiten, die Ka- 
pitäle kleine, meist unverzierte Würfel, welche sich an 
den Halbsäulen und Ecken wiederholen, die Oberlichter 
rundbogig, zwei auf jedem Gewölbfelde. Der Chor ist 
fünfseitig aus dem Zehneck, mit einem Umgang in zwei 
Stockwerken und reicher romanischer Ornamentation. Das 
Gewölbe, mit frühgothischen Rippen versehen, ist wahr- 
scheinlich nach einem Brande von 1257 erneuert; die obere 
Haube des Chores, die Faeade und die äusseren Seiten- 
schiffe, durch welche das Langhaus fünfschiflig geworden 
ist, stammen aus einem Herstellungsbau, der durch das 
Erdbeben von 1356 veranlasst wurde und im Jahre 1363 
eine Weihe zur Folge hatte. Die Haupttheile des Ge- 
bäudes sind allerdings älter, können aber ihre jetzige Ge- 
stalt nicht in dem Bau, zu Welchem Kaiser Heinrich II. 
beisteuerte, erhalten haben. Selbst die in das nördliche 
ZU 
1'] Puttrich, Theil II, Abth. 1. Serie Reuss, S. 5, Tab. 4  9, 
u) Abbildungen in (Burkhardfs) Beschreibung der Münsterkirche 
Basel, 1842. und bei Gailhabaud, Band III.
	        
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