450
Weitere
Verbreitung
des
Uebergangsstyles.
sters Mildenfurth k), welche jetzt zu Wirthschaftsgelas-
sen benutzt und verbaut, aber dennoch erkennbar ist. Sie
hat dieselbe Pfeilerbildung, aber schon spitzbogige Fenster.
Das Kloster war 1191 gegründet, der Bau der Kirche
kann indessen auch nach den geschichtlichen Verhältnissen
nicht vor 1209 und wird wahrscheinlich noch wenigstens
ein Decennium später begonnen sein.
Auch das Schiff des Münsters zu Basel k?) hat eine
dem Naumburger Dome verwandte Anordnung, nur dass
hier eine Empore über den Seitenschiffen mit rundbogiger
Architektur besteht und dass die ganze Haltung und die
Ausführung der Details minder edel und anmuthig ist. Die
Pfeiler sind viereckigen Kernes mit. einem dreifachen hoch
hinaufsteigenden Dienste unter den Mittelgewölben und ein-
fachen Halbsäulen auf den drei anderen Seiten, die Ka-
pitäle kleine, meist unverzierte Würfel, welche sich an
den Halbsäulen und Ecken wiederholen, die Oberlichter
rundbogig, zwei auf jedem Gewölbfelde. Der Chor ist
fünfseitig aus dem Zehneck, mit einem Umgang in zwei
Stockwerken und reicher romanischer Ornamentation. Das
Gewölbe, mit frühgothischen Rippen versehen, ist wahr-
scheinlich nach einem Brande von 1257 erneuert; die obere
Haube des Chores, die Faeade und die äusseren Seiten-
schiffe, durch welche das Langhaus fünfschiflig geworden
ist, stammen aus einem Herstellungsbau, der durch das
Erdbeben von 1356 veranlasst wurde und im Jahre 1363
eine Weihe zur Folge hatte. Die Haupttheile des Ge-
bäudes sind allerdings älter, können aber ihre jetzige Ge-
stalt nicht in dem Bau, zu Welchem Kaiser Heinrich II.
beisteuerte, erhalten haben. Selbst die in das nördliche
ZU
1'] Puttrich, Theil II, Abth. 1. Serie Reuss, S. 5, Tab. 4 9,
u) Abbildungen in (Burkhardfs) Beschreibung der Münsterkirche
Basel, 1842. und bei Gailhabaud, Band III.