Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

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von 1040  1050 eine Weihe zur Folge hatte. Demnächst 
linden wir keine urkundliche Erwähnung einer Herstellung 
oder Erneuerung, bis im Jahre 1'249 Bischof Dietrich in 
einem offenen Briefe seine Absicht verkündet, das Werk 
des Dombaues zu vollenden, was sich, wie man aus dem 
Inhalte der Urkunde schliessen darf, speciell auf die Er- 
bauung des westlichen Chores bezog, Welchen derselbe 
dann auch, nach dem Zeugniss eines Ablassbriefes von 
1254 und einer Schenkung von Bausteinen von 1272, 
während seiner langjährigen Regierung fortsetzte und der 
Vollendung nahe brachte. Jene Urkunde von 1'249 ergiebt 
also, dass das gegenwärtige Langhaus damals schon be- 
stand, keinesweges aber, dass es noch jenem Bau aus der 
Mitte des elften Jahrhunderts angehört. Vielmehr können 
wir aus dem Style der einzelnen 'l'heile des Baues und 
selbst aus Andeutungen der Urkunden vermuthen, dass der 
westliche Chor sich an einen Neubau anschloss, bei wel- 
chem er schon im Plane lag, der noch bei Menschenden- 
ken bis dahin gediehen und dann unterbrochen war, und 
also etwa im Anfange des dreizehnten Jahrhunderts be- 
gonnen sein mochte de). Der westliche Chor ist zwar 
3) Lepsius, bei Puttrich a. a. O. S. 30, 40, 41, folgert den un- 
mittelbaren Zusammenhang der Urkunde von 1249 mit dem westlichen 
Chore und das unveränderte Bestehen des Kirchenschiffes von 1050  
1249 besonders daraus, dass der Bischof in jenem offenen Briefe die 
fürstlichen Wohlthäter der Kirche bei ihrer ersten Stiftung (primi 
ecclesiae nostrae fundatores, promotores et benefactores) aufzählt, ohne 
der Wohlthäter zu gedenken, welche zu dem späteren Neubau beitru- 
gen, und dass nur die Statuen dieser genannten Personen im westli- 
Chen Chore aufgestellt sind. Allein der letzte Umstand rechtfertigt 
Wohl die Vermuthung, dass der westliche Chor noch von dem Verfasser 
jener Urkunde herstamme, keinesweges aber die Annahme, dass, weil 
Ilur diese ersten Wohlthäter gefeiert sind, kein weiterer Neubau statt- 
gefunden habe. Der Bisehof gedenkt in jener Urkunde im Allgemeinen 
derjenigen, welche durch ihre Spenden (per largitionem eleemnsinaruxxi 
suarum in aedificationem] den Bau gefördert haben, was sich sehr
	        
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