Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

Andere 
Formen 
des 
Chorschlusses. 
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In anderen Cistercierxserkirchen ist die Choranlage min- 
der eigenthümlich. Die zu Heilsbronn in Franken e), 
zu Roda in Sachsen, zu Hayna in Hessen, die erst im 
vierzehnten Jahrhundert erbaute zu Pelplin in Preussen 
haben zwar viereckige Chorräume, aber ohne Kapellen. 
Die schöne Kirche zu Ottersberg bei Kaiserslautern die), 
mit spitzen Scheidbögen und runden Fenstern und auch 
sonst der Kirche zu Arnsburg nahe verwandt, hat eine 
gleiche Anlage, nur dass auf der Ostseite noch eine sehr 
beschränkte polygonförmige Nische angefügt ist. Runde 
Chemischen oder Spuren derselben finden sich in der be- 
reits früher erwähnten Cistercienserkirche zu Dobrilugk in 
der Lausitz, zu Bebenhausen und zu Maulbronn, in den 
beiden ersten ohne Nebenkapellen kick). VVährend des 
zwölften Jahrhunderts bildete der gerade Chorschluss die 
Regel, im dreizehnten kam die runde oder polygone Apsis 
häufiger vor. Schon die Kirche zu Heisterbach vom Jahre 
12072, die ich oben ausführlich beschrieben habe und deren 
interessante Eigenthümlichkeiten den strebsamcn Geist des 
Ordens von seiner günstigsten Seite zeigen, hat einen halb- 
kreisförmigen Umgang zwar mit tiefen Nischen, aber ohne 
ist mir aber unbekannt geblieben, auch sollen die östlichen Theile ver- 
baut sein, so dass nur der gerade Chorschluss zu erkennen ist (vgl. 
v. Quast im Organ für christl. Kunst 1853, Nro. 7). Die Geschichte 
und Beschreibung der ehemaligen Abtei Camp von Michels (Crefeld 
1832] enthält keine Nachrichten über den Bau der Kirche. 
i") Der jetzige polygone Chor ist spätgothisch und eine Verlän- 
gerung des ursprünglichen Gebäudes, welches anscheinend rechtwinkelig 
mit Seiteuschiffen, aber ohne Kapellen, schloss. Vgl. den Grundriss 
in des Freiherrn v. Stillfried Alterth. und Kunstdenkmäler des Hauses 
Hohenzollern. 
 M) Gladbach Taf. 12 -15. 
er") In Maulbronn haben die ungewöhnlich niedrigen Kreuzarme 
auf ihrer Ostseite je drei Kapellen. Vgl. Eisenlohr, Mittelalterliche 
Bauwerke im südwestlichen Deutschland. In Beziehung auf Bebenhau- 
sen s, Kallenbach Chronologie Taf. 51.
	        
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