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Cistercienserkirchen.
ihnen
einer
auf
Säule
ruhen.
Die
Erbauer
haben
sich also
in dieser Beziehung an den Westphälischcn Uebergangsstyl
angeschlossen.
Aehnliche Choranlage hatte ursprünglich die Kirche zu
Marienthal bei Helmstädt, eine noch jetzt erhaltene flach
gedeckte, sehr schmucklose Pfeilerbasilika aus dem zwölften
Jahrhundert, an deren Chorwand die rundbogigen Oeff-
nungen der abgebrochenen Kapellen noch zu erkennen
sind 9c), und haben noch jetzt die freilich nur als Stall und
Scheuer dienende Kirche des ehemaligen Cistercienser-N on-
nenklosters St. Burchard bei Halberstadt, der dem roma-
nischen Langhause angefügte frühgothische Chor der Klo-
sterkirche zu Amelunxborn an der Weser, dieser jedoch
ohne Scheidewände der Kapellen, und in anderer Weise
vereinfacht, und endlich die schon im entwickelten gothi-
sehen Style in den Jahren 1282 bis 1311 erbaute w)
Kirche des Cistercienserklosters Salem (Salmonsweilcr,
Salomonis Villa] am Bodensee, wo nur die Süd- und
Nordseite von Seitenschiffen und Kapellen begleitet sind,
die Ostseite selbst aber mit gerader, durch eine grosse
Fensterrose beleuchteter Wand ohne Kapellen schliesst.
Dasselbe scheint schon bei dem ältesten deutschen Cister-
cienserkloster, dem von Camp en bei Rheinberg, und bei
dem von Hude im Oldenburgisclmen der Fall gewesen zu
sein dem).
a) Lübke im Organ für christl. Kunst 1853, Nro. 1.
ß) Jongelinus a. a. 0. Lib. II, p. 92, 93.
u") Von der Kirche zu Hude [in der Ordenssprache Portus S.
Mariae) stehen nur noch Ruinen, welche sie als einen grossartigen
Ziegelbau erkennen lassen, der wahrscheinlich in den Jahren 1236
1272 erbaut war. Ein vorhandenes Mauerstück deutet darauf hin, dass
auf der Ostseite des rechtwinkeligen Chores keine Kapellen waren,
während dahingestellt bleiben muss, 0b sich solche am Kreuze oder in
den Seitenschiifen des Chores befanden. Vgl. Muhle, das Kloster Hude,
1826, mit einem Grundrisse. Die Kirche von Campen besteht noch,