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Cistercienserkirchen.
unter diesen haben mehrere die auffal-
l lllllli lende und seltene Gestalt eines von der
1x Mauer abgebogenen Hornes Wir
sehen daher wieder, ähnlich wie in
X) Bronnbach, höchst originelle Aeusse-
l rungen eines feinen Geschmackes un-
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Die Zeit des Baues steht nicht fest;
das Kloster ist 1145 gegründet, eine
mddagshauselh Weihe wird erst im Jahre 1275 be-
richtet, der ganze Charakter des Baues
lässt aber darauf schliessen, dass er in der Zwischenzeit,
jedenfalls vor 1250, im Wesentlichen vollendet und mithin
im Anfange des Jahrhunderts begonnen ist. Namentlich
gilt dies von" dem Chore. Wenn die Bauschule des Or-
dens auch die reichere Gliederung des gothischen Styles
verschmähet hätte, so lag jedenfalls kein Grund vor, da,
wo sie verzierte, sich an den Geschmack des romanischen
Styles zu halten. Hier ist aber noch kein Einfluss des
gothischen Styles zu erkennen, vielmehr bestehen die Ver-
zierungen der Kapitäle durchweg aus romanischen Formen
und stylisirtem Blattwerke. Nur die Ausführung der drei
westlichen Gewölbquadrate, vielleicht sogar die ganze Ue-
4') In Deutschland kommen solche Consolen, so viel ich weiss,
nur noch in der Sebalduskirche zu Nürnberg und in der Dominikaner-
kirche zu Regensburg (Kallenbach Chronologie Taf. 32), ähnliche aber
nicht ganz gleiche auch im westlichen Querschilfe des Bamberger Domes
vor, ausserhalb Deutschland weiss ich nur ein Beispiel in der Kirche
von Broadwater, Grafschaft Sussex; indessen sind in England die sehr
verwandten trichterförmigen Consolen in spätnormannischen und noch
mehr in gothisehen Bauten dieser und der folgenden Epoche sehr ge-
wöhnlich. (Glossary I, s. v. Corbel, I1, Taf. 34, 35.) Die mitge-
theilte Zeichnung verdanke ich der Güte des Herrn Dr. O." Schüler in
Braunschweig.