Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

Bronnbach. 
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und solider Bau; ein Langhaus von vier Gewölbquadraten 
mit Seitenschifferx von nicht völlig halber Breite des Mittel- 
schilfes, ein iu gleicher Breite ausladendes Kreuzschiff, auf 
seiner Oslseite mit zwei viereckigen, durch starke Mauern 
geschiedenen niedrigen Kapellen, über deren Aussenwände 
hinaus auf der Breite des Mittelschilfes eine einfache, durch 
drei Fenster beleuchtete halbkreisförmige Apsis hervortritt. 
Vor dem östlichsten Quadrate des Langhauses erhebt sich 
der Boden um zwei Stufen, so dass Wahrscheinlich der 
Chorraum sich bis hieher erstreckte. Fenster und Arcaden 
sind rundbogig, dagegen die höchst merkwürdigen Ge- 
Wölbe spitzbogig. Sie bestehen nämlich im Mittelschiffe, 
in den Kreuzarmen und in der Vorlage des Chores aus 
quadraten Kreuzgewölben mit blossen Gräten, die man aber 
in der That noch als spitzbogige Tonnengewölbe mit gr0s- 
sen Stichkappen betrachten kann, da die Gewölbfelder nicht 
durch Transversalgur- 
i -   '15. ten geschieden sind 
  Ä , l  l und die über den Fen- 
l l   I: r g. 
in   stern einschneidenden 
9 l     Kappen Wegen der 
     Stärke der 
I  1  grossen 
' J" ä EI"  Pfeiler nicht völlig die 
Bronnbneh. 
Breite und Höhe des 
Longitudinalgewölbes haben. In den Kapellen an den 
Kreuzarmen sind wirkliche Tbnnengewölbe, die Seiten- 
SchilTe sind aber mit halben Kreuzgewölben der erwähnten 
Art bedeckt. Offenbar ist es das ältere französische Sy- 
Stem der Bedeckung mit ganzen und halben 'l'0nnengewöl- 
Mönche und vielleicht selbst das Verlassen des Klosters, indem im 
Jahre 1174, nachdem Reginhard zur Abdankung bestimmt worden war, 
ein neuer Abt mit Mönchen von Maulbronn ausgesendet wurde. Wahr- 
scheinlich wird daher erst nach dieser Zeit der Bau vollendet sein.
	        
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