Bronnbach.
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und solider Bau; ein Langhaus von vier Gewölbquadraten
mit Seitenschifferx von nicht völlig halber Breite des Mittel-
schilfes, ein iu gleicher Breite ausladendes Kreuzschiff, auf
seiner Oslseite mit zwei viereckigen, durch starke Mauern
geschiedenen niedrigen Kapellen, über deren Aussenwände
hinaus auf der Breite des Mittelschilfes eine einfache, durch
drei Fenster beleuchtete halbkreisförmige Apsis hervortritt.
Vor dem östlichsten Quadrate des Langhauses erhebt sich
der Boden um zwei Stufen, so dass Wahrscheinlich der
Chorraum sich bis hieher erstreckte. Fenster und Arcaden
sind rundbogig, dagegen die höchst merkwürdigen Ge-
Wölbe spitzbogig. Sie bestehen nämlich im Mittelschiffe,
in den Kreuzarmen und in der Vorlage des Chores aus
quadraten Kreuzgewölben mit blossen Gräten, die man aber
in der That noch als spitzbogige Tonnengewölbe mit gr0s-
sen Stichkappen betrachten kann, da die Gewölbfelder nicht
durch Transversalgur-
i - '15. ten geschieden sind
Ä , l l und die über den Fen-
l l I: r g.
in stern einschneidenden
9 l Kappen Wegen der
Stärke der
I 1 grossen
' J" ä EI" Pfeiler nicht völlig die
Bronnbneh.
Breite und Höhe des
Longitudinalgewölbes haben. In den Kapellen an den
Kreuzarmen sind wirkliche Tbnnengewölbe, die Seiten-
SchilTe sind aber mit halben Kreuzgewölben der erwähnten
Art bedeckt. Offenbar ist es das ältere französische Sy-
Stem der Bedeckung mit ganzen und halben 'l'0nnengewöl-
Mönche und vielleicht selbst das Verlassen des Klosters, indem im
Jahre 1174, nachdem Reginhard zur Abdankung bestimmt worden war,
ein neuer Abt mit Mönchen von Maulbronn ausgesendet wurde. Wahr-
scheinlich wird daher erst nach dieser Zeit der Bau vollendet sein.