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Der
Cistercienserorden.
Schäfte
des
Schweinehirten.
Der
Zufall
führte
zwei
seiner
nach ihm ausgesendeten Diener in diese Gegend, welche
ihren verloren geglaubten Herrn erkannten und zur Rück-
kehr zu bewegen suchten, aber gerade dadurch die Ver-
anlassung seines förmlichen Eintritts in das Kloster wurden.
Als Mönch besuchte er nun seine Heimath, bestimmte
seinen Bruder Adolph zur Stiftung des nachmals so be-
rühmten Klosters von Altenberge (1133) und einen anderen
Verwandten, den Grafen Zizzo, zur Gründung des Klo-
sters St. Georgberg (nachher Georgenthal) in Thüringen,
dessen erster Abt er wurde (1141), während Altenberge
mit französischen Mönchen besetzt wurde, aus denen auch
die beiden ersten Aebte hervorgingen Diese Verbin-
dungen mit deutschen Fürstenhäusern und überhaupt die
östliche Lage von Morimond auf der Gränze von Lo-
thringen bewirkte, dass der Wunsch nach Cistercienser-
Stiftungen aus Deutschland sich meistens hieher richtete.
Ausser Campen gehörten Lutzell im Elsass (1122) und
Ebrach in Franken (1124) zu den ältesten 'l'öchtern von
Morimond. VVährend Otto's Verwaltung (1134) wurden
auch nach Bayern (Waldsassen) und nach Oesterreich
(Heiligenkreuz) Kolonien entsendet, und als er nach Frei-
singen ging, zählte Morimond in Deutschland schon neun-
zehn unmittelbare oder mittelbare Töchter, deren Zahl bis
zum Schlüsse des Jahrhunderts auf 64 und später bis auf
117 wuchs 93th). Nur zwölf deutsche Cistercienserklöster
Waren von anderer Abstammung, und zwar sämmtlich von
der Linie von Clairveaux. Die Abstammung von der einen
oder anderen dieser ältesten Töchter hatte indessen, wie
eine Vergleichung der noch erhaltenen Kirchen zeigt, keinen
Einfluss auf die bauliche Anordnung. Von zweiunddreissig
Ü Jongelinus a. a. O. Lib. II, p. 13._
M) Hierbei sind die Cisteroiensernonnenklöster nicht mitgezählt.