Einfachheit
der
Bauten.
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und Geräthen waren im Allgemeinen verboten; selbst für
den Kelch nur vergoldetes Silber gestattet. Seide durfte
nur an bestimmten Theilen der Messgewänder verwendet
Werden. Sculptur und Malerei zu üben war den Brüdern
untersagt, Weil es sie von der Gewohnheit der Meditation
und der Strenge der Diseiplin abziehen könne k). Die
herrschende Ansicht ging noch über diese Vorschriften
hinaus; der heil. Bernhard eiferte gegen den weltlichen In-
halt der Bildwerke, seine Jünger machten den Mönchen
von Cluny den Schmuck ihrer Kirche als einen Dienst der
Augenlust zum Vorwürfe der), sie rühmten sich der Nie-
drigkeit und Aermlichkeit ihrer Klöster, weil sie ihre De-
muth zeige Wim). Indessen konnte man doch bei diesem
F) S. diese Vorschriften des Generalkapitels von 1134 bei Man-
rique a. a. O. Tom. I, p. 257 und 273. Fiorillo, G. d. z. K. in
Deutschland I, 190, irrt, wenn er sagt, dass den Cisterciensern ver-
sagt gewesen sei, ihre Kirchen mit Sculpturen und Malereien zu
schmücken; es handelte sich nur von eigener Ausübung der Kunst.
Sie versehmäheten solchen Schmuck keinesweges, sobald er an geeig-
neter Stelle und nicht mit übermässigem Luxus angebracht wurde.
Bilder der Jungfrau fehlten gewiss keinem Kloster. Caesarius von Hei-
sterbach (Dialogi VIII, cap. 24] erzählt von einem Benedictinermönehe,
welcher in den Klöstern herumgezogen sei, und aus Frömmigkeit gratis
Crucitixe gemacht habe, und fügt hinzu: nostros crucifixos paene om-
nes feeit. Sie mussten also deren viele im Kloster haben. Ein Bild
des heil. Nicolaus war im Cistercienserkloster zu Burtscheidt (eodem
cap. 76].
w) Martene et Durand, Thes. nov. aneed. Tom. V, col. 1570,
geben ein zwischen 1153 und 1174 von einem Cistercienser verfasstes
Gespräch mit einem Cluniacenser, worin er demselben vor-hält: Pulchrae
picturae, variae caelaturae, utraeque auro decoratae, pulchra et pretiosa
pallia, pulchra tapetia variis coloribus depicta, pulßhrßß 011 Pfßüosaß
fenestrae, vitreae saphiratae. Haee omnia non necessarius usus, sed
oculorum concupiscentia requirit (col. 1584).
31'] Deus in domibus eorum cognoscebatur, cum simplicitate et
humilitate aediiiciorum simplicitatem et humilitatem inhabitantium pau-
perum Christi vallis muta loqueretur. So Manrique, a. a. O. I, p. 80,
von Morimond sprechend.