Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

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Der 
Cistercienserordexx. 
senden, so 
hxmderts in 
welche alle 
dass schon um die Mitte des zwölften Jahr- 
allen Ländern zahlreiche Stiftungen bestanden, 
von diesen fünf ersten Klöstern unmittelbar 
oder 
mittelbar 
abstammten 
und 
eines 
derselben 
als 
ihr 
Oberhaupt anerkannten. Die Disciplin des Ordens brachte 
es mit sich, dass neue Stiftungen nur in dieser Weise 
entstehen durften; die Kolonisation und eine bedingte Ab- 
hängigkeit der 'l'öchter vom Mutterkloster wurde zum Sy- 
steme. Sobald die Zahl der Mönche es erforderte oder 
doch die Gewährung des von aussen her ausgesprochenen 
WVunsches gestattete, ernannte der Abt wo möglich drei- 
zehn Brüder, unter ihnen das erwählte Oberhaupt des zu- 
künftigen Klosters, welche dann mit festgestellter Form- 
lichkeit ihre bisherige Heimath verliessen, um an neuer 
Stelle die Beschwerden der Gründung zu übernehmen. 
Alle diese Klöster wurden in Einöden, gewöhnlich in Thä- 
lern angelegt; sie fingen mit den rauhesten Arbeiten an, 
mussten öfter verlegt werden; die Legende weiss gewöhn- 
lich von einer Erscheinung der heil. Jungfrau, Welche dem 
Abte die richtige Stelle anwies. Der Name des Klosters 
wurde dann nicht von dem hergebrachten Namen des Ortes 
genommen, sondern frei und bedeutungsvoll gewählt, mei- 
stens mit Hindeutung auf eine Eigenthümlichkeit des ge- 
wählten Fleckes (Clara vallis, Aqua bella u. s. f.) oder 
mit Beziehung auf die Jungfrau Maria, als allgemeine 
Schutzpatronin, der jede einzelne Stiftung gewidmet war, 
(Portus S. Mariae, Locus S. Mariae); zuweilen blieben die 
Namen, welche die Landesbewolmner der gewählten Stelle 
gegeben hatten, neben jenen ofliciellen Namen der Kloster- 
sprache im Gebrauche. 
Die Gründer des Ordens hatten keine Neuerung beab- 
sichtigt. Sie wollten nur die Regel des heil. Benedict in 
ihrer Reinheit herstellen und sich den Versuchungen des
	        
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