Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

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Nördliches 
Deutschland. 
selbst die Arcaden des Langhauses haben eine leichte Zu- 
spitzung, welche wahrscheinlich absichtslos durch die Art 
des Wölbens in Backsteinen entstanden war. 
Bald darauf, ungefähr gleichzeitig mit der Anlage des 
Braunschweiger Domes, wurde die Wölbung auch bei 
grösseren und in Basilikenform angelegten Kirchen ange- 
wendet. Beispiele sind der Dom in Lübeck und die Ci- 
stercienserkirche zu Dobrilugk in der Lausitz k), jener 
schon 1173  diese wahrscheinlich 1181 gegründet, 
beide mit quadraten Gewölben und viereckigen, durch Vor- 
lagen und Halbsäulen verstärkten Pfeilern. Von jenem ist 
nur noch im Mittelschiffe die ursprüngliche Gestalt erkenn- 
bar, die Kirche zu Dobrilugk dagegen ist noch wohl er- 
halten und zeigt schon interessante Abweichungen von dem 
herrschenden Style. Sie hat sehr regelmässige Kreuzge- 
stalt, das Langhaus aus vier ganzen und drei halben, das 
Krenzschilf mit Einschluss der Vierung aus drei Quadraten, 
der Chor aus quadratischer Vorlage und der runden Nische 
bestehend, die Seitenschilfe des Langhauses von halber 
Mittelschiffbreite. Die Halbsänlen haben schwere, unten 
wenig abgerundete Würfelknäufe und volle schwere Stämme. 
VVährend dies ihnen aber ein alterthümliches Ansehen giebt, 
haben andere Theile schon feinere Formen. Besonders zeigt 
sich dies an der Chemische, welche durch zwei Halbsäulen 
mit Würfelkapitälen in drei Abtheilungen getheilt ist, deren 
jede ein ziemlich grosses, mit doppelten Säulen und vor- 
springenden Ecken reich abgestuftes Fenster enthält, und 
die besonders auch im Inneren sehr günstig wirken. Dar- 
über läuft am Rande des Daches unter einem zierlich ge- 
bildeten Friese von sich durchkreuzenden Bögen, der sich 
auch an den übrigen 'l'heilen des Gebäudes findet, eine 
Puttrich II, 2, Serie Lausitz. 
Deecke, die freiebstadt- Lübeck,
	        
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