Brandenburg.
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In den Jahren 1165 bis 1179 k) wurde der Dom zu
Brandenburg neu erbaut, wieder in Ziegeln, nun aber
unter Beseitigung der schwierigen Rundsäule mit vierecki-
gen Pfeilern, zum Theil mit Ecksäulchen. Der Chor liegt
hier, wie in Jerichow, hoch erhöht, über einer geräumigen
Krypta, in welcher noch monolithe Säulen mit reichen in
Stein gehauenen Kapitälen das Gewölbe tragen. Diese und
die Arcaden des Schiffes sind aus jenem Neubau erhalten,
der später übel-wölbt und auch sonst verändert ist. Da-
gegen besteht die Nicolaikirche bei Brandenburg, um
1173 gegründet, noch jetzt in ursprünglicher Gestalt. Sie
ist Wiederum eine einfache, in allen Details noch ganz ro-
manische Basilika; das Langhaus von fünf Arcaden auf
jeder Seite mit kreuzförmigen Pfeilern auf attischer Basis,
rundbogigen Fenstern und gerader Decke, ein Kreuzschiff,
jedoch in gleicher Flucht mit den Aussenmauern der Sei-
tenschilfe, die Vorlage des Chores mit zwei auf Wand-
pfeilernv ruhenden Kreuzgewölben ohne Rippen, die Concha
endlich halbkreisförmig von drei rundbogigen Fenstern be-
leuchtet. Nicht bloss das Gewölbe des vorderen Chor-
raumes ,
sondern
auch
der
Bogenfries
sind
spitzbogigß
und
Backsteinbau immer um einige Schritte in der Entwickelung des Styles
zurückgeblieben sei. Das Zurückbleiben in der Entwickelung des Styles
ist da sehr begreiflich, wo eine ältere Tradition vorhanden war. Es ist
dagegen schwer verständlich, wie es zugegangen sein sollte, dass die
Meister dieser Gegenden, welche in ihrer Eigenschaft als Kolonisten
(und in Jerichow noch besonders durch das Band des Ordens) mit dem
Mütterlande zusammenhingen, welche aber zugleich in einem anderen
Material zu bauen und sich demselben anzubeqnemen hatten, statt der
diesem vortheilhaften gewöhnlichen eine ältere, schwierigere Form ge-
wählt haben sollten. Nur eine bewusste Alterthümelei, die hier IIiCht
denkbar ist, hätte sie dazu bestimmen können.
Ü Ich folge hier der Datirung v. Quasiüs a. a.. 0., indem die
v9" Kugler (kl. Sehr. I, 448) angeführten Gründe nicht gewichtig ge-
nug Scheinen, um die dieser Bauzeit ganz entsprechcrxden Arcaden des
Schiffes nebst den Haupttheilen der Krypta für jünger zu halten.
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