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Nördliches
Deutschland.
tete, an den Styl der älteren deutschen Provinzen anschlos-
sen. Auch die Wölbung kam noch keinesweges sogleich
in Aufnahme, man begnügte sich vielmehr, wie es bis
zum Schlusse des zwölften Jahrhunderts im östlichen
Deutschland meistens geschah, mit gerader Decke. Dies
zeigt die älteste der noch erhaltenen Kirchen der Mark
Brandenburg, die Kirche des Prämonstratenserklosters zu
Jerichow k), welche um 1152 angefangen wurde. Es
ist eine Basilika mit höherem Mittelschiffe und Querschiffe,
nur in der Krypta und in der runden Chornische gewölbt,
die Aussenwand mit senkrechten rechtwinkelig vorsprin-
genden Lisenen und mit dem Rundbogenfriese ausgestattet.
Ausser den Basen und Kapitälen der Krypta und den Deck-
platten auf den Säulen des Schiffes ist alles in Ziegeln
ausgeführt. Die Kapitale des Langhauses haben schon hier
jene eckige Würfelgestalt, die Basis entbehrt des Eck-
blattes. Der ganze Bau ist zwar höchst einfach, giebt aber
die feierliche und doch harmonische Wirkung, welche auch
bei den späteren Wandlungen des Styles den Gebäuden
dieser Gegend blieb. Auffallend ist, dass man statt der
damals in den Ländern des Hausteines üblichen Pfeiler
freistehende Rundsänlen als Arcadeilträger anwendete, 0b-
gleich ihre Herstellung in Ziegeln grössere Schwierigkeiten
hatte. Vielleicht war das Vorbild eines älteren Klosters
desselben Ordens bestimmend, vielleicht suchte
Bewusstsein der Unvollkommenheit des Materials
man im
dem ein-
fachen Bau wenigstens
men zu geben w).
in
diesem
Punkte
zierlichere
For-
Aussenansicht bei Strack und Meier-heim, architektonische
Denkmale der Altmark. Nähere kritische Beschreibung bei v. Quast in
dem angeführten Aufsatze.
"j F. v. Quast, a. a. 0., legt den Ton darauf, dass man hier
eine älte re, in den Hausteinbauten bereits aufgegebene Form gebraucht
habe, und bringt dies in Verbindung mit seiner Ansicht, dass der