Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

Der 
Dom 
Zll 
Paderborn. 
393 
möchte daher ebenso wie jene Fenster der Herstellung vom 
Jahre 1'263 zuzuschreiben sein, welcher dann aber die in 
ganz anderem Geiste behandelten {Pfeiler unmöglich ange- 
hören können. Auf einen Bau in der Zwischenzeit von 
1143 bis 1263 deutet auch das nördliche Portal des west- 
lichen Querarms, welches den vollendeten, aber noch rein 
romanischen Styl vom Ende des zwölften Jahrhunderts 
Zeigt, während das südliche  zwar noch rundbogig (sei 
ES mit Benutzung einer älteren Anlage oder im Anschluss 
an die rundbogigen Formen der spätromanischenÄ7orhalle], 
aber in einer Weise verziert ist, welche die Kenntniss des 
entwickelten gothischen Styles voraussetzt. 
Diese Beispiele werden genügen, mn die Eigenthüm- 
lichkeit des westphälischen Uebergangsstyls zu zeigen, der, 
wenn auch weniger malerisch und reich als der rheinische, 
doch in vielen Beziehungen, namentlich durch die Erfin- 
dung der Hallenkirchen, einen Wesentlichen Einfluss auf die 
ganze spätere Entwickelung der Architektur in Deutschland 
ausgeübt hat. Auch sehen wir ihn schon jetzt auf dem 
YVege weiterer Verbreitung in der Metropolitane des Nor- 
dens, in Bremen, wo der Chor des Domes, rechtwin- 
kelig mit Mauernischen und einer Obergallerie, denen von 
Minden und Osnabrück gleicht, und dieselbe Anlage sich 
in der Ansgariuskirche wiederholt, die auch in ihrem frei- 
lieh schon frühgothischen Langhause die Hallenforrn an- 
genommen hat. 
Eine verwandte, aber doch Wieder abweichende Rich- 
tung bildete sich in den übrigen Ländern des nördlichen 
Deutschlands, welche sich von der Weser an bis zu 
den östlichsten Gränzen deutscher Zunge, der Meeresküste 
Theil I 
Denkmäler 
Mol1er's 
Taf.
	        
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