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Westphälischer
Uebergangssty].
weg in frühgothischen Formen errichtet ist. Die Geschichte
berichtet zuerst von einem Bau des Jahres 1068, aus welchem
nur der alterthümliche mächtige Westthurm erhalten ist.
Eine an ihn anstossende Pfeilerstellung zeigt noch einfach
romanische, aber doch schon spätere Form, und wird daher
dem Bau, der eine Weihe im Jahre 1143 zur Folge hatte,
zuzuschreiben sein. Aus späterer Zeit wissen wir nur von
einem bedeutenden Brande im Jahre 1263, und von einer
nach demselben erfolgten Herstellung, aus welcher ohne
Zweifel die jetzigen Gewölbe und die Seitenmauerrl mit
ihren Strebepfeilern und Maassiverkfenstern stammen.
Zweifelhaft ist dagegen, ob man diesem Herstellungsbau
auch die ganze Anlage des Langhauses und die Verwand-
lung der älteren Basilika in eine Hallenkirche beilegen muss,
wie Einige angenommen haben, dem aber die Form der
Pfeiler und die dadurch bedingte sehr mässige Gewölbhöhe
zu widersprechen scheint. Wahrscheinlicher ist daher, dass
schon vor jenem Brande eine Hallenkirche bestand, welche
entweder in langsamer Fortsetzung des Baues nach der
irgend einem Theile im Jahre 1143 ertheilten Weihe, oder
durch einen von derselben unabhängigen, historisch nicht
überlieferten Neubau in der ersten Hälfte des dreizehnten
"Jahrhunderts errichtet war, und deren solide Pfeiler den
Brand von 1263 überdauerterl und für die nach demselben
erfolgte Herstellung maassgebend waren. Dies wird man
um so mehr anzunehmen geneigt sein, wenn man mit
ihnen den polygonen Ausbau des nördlichen Kreuzarmes
vergleicht, dessen Wandsäulchen schon zierliche Kapitäle
mit frühgothischem Laubwerk haben, während das Fenster-
maasswerk noch in ganz gleicher Weise wie das reichere
in den Fenstern des Langhauses aus Rundstäben mit Ka-
pitäleir gebildet ist und auch die Gewölbrippen noch nicht
die scharfe gothische Profilirung zeigen. Dieser Ausbau