388
Westphälischer
Uebergangsstyl.
endung des noch völlig romanischen Nonnenchors, mithin
spätestens um 1230, angelegt zu sein scheinen. In an-
deren Fällen, wie bei der Dominikanerkirche und bei St.
Johann zu Warburg und bei den Kirchen zu Wi-
ckede und Huckarde sind die Seitenschiße zwar wieder
von schmalerer Form, indessen wurde doch jene breitere
Anlage so beliebt, dass sie sich in Westphalen, abwei-
chend von dem Herkommen der meisten anderen Gegenden,
in welchen Hallenkirchen aufkamerx, auch unter der Herr-
schaft des gothischen Styles erhielt.
In den meisten dieser Kirchen sind nur die Gewölbe
und Arcaden spitz, die Fenster dagegen rundbogig. S0
findet es sich namentlich noch in der erst 1223 gestifteten,
freilich sehr rohen und schmucklosen Kirche zu Elsey an
der Leime. Bald wandte man aber auch an den Fenstern,
theils um sie auf beschränktem Raume zu erhöhen, theils
wie es scheint bloss zur Abwechselung den Spitzbogen
an. An der Kirche zu Barsinghausen sind die Fenster
innerlich rund, äusserlich mit einer schwach hervortretenden
Spitze, am Münster zu Herford höchst verschieden, theils
rund, theils spitz, theils mit einem Kleeblattbogen bedeckt,
in St. Maria zur Höhe in Soest auf der einen Seite
rundbogig, auf der anderen spitz, hier aber äusserlich von
einem Kleeblattbogeil umschlossen, dessen Ecken sich über
den oberen Theil des Fensters hineinbiegen und dasselbe
theilweise verdecken. An den Kirchen zu Wickede, Hu-
ckarde, Methler, welche indessen sämmtlich wohl schon
dem zweiten Viertel des dreizehnten Jahrhunderts ange-
hören, sind endlich alle Fenster spitz. Häufig sind sie mit
einem Bundstabe eingefasst, der ohne Kapitäl herumläuft
aber an verschiedenen Stellen durch Ringe getheilt ist.
Meistens stehen sie gruppenweise, zu zweien oder dreien
zusammengestellt; in Methler und Wickede sind diese