Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

Ausbildung 
der 
gewölbten 
Basilika. 
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der östlichen Gränze Westphalens sich dem sächsischen 
Style nähern, zeigt die Marienkirche zu Dortmund 
schon eine Pfeilerhildung, welche von jener obenerwähnten 
eigenthümlich Westphälischen Form ausgehend eine orga- 
nische Verbindung mit der Wölbung ausdrückt. Die Pfeiler 
haben nämlich auf den Stirnseiten je eine Halbsäule als 
Gewölbträger, unter den Scheidbögen "dagegen (ähnlich 
wie, nur mit freistehenden Säulen, in Boke und den an- 
deren damit verwandten Kirchen) zwei verbundene Halb- 
säulen, die an der Pfeilerhöhe hervortreten und den die 
Arcade unterfangenden Bogen tragen. Noch reicher und 
eigenthiimlicher ist dies in der benachbarten Dorfkirche zu 
Brakel, indem hier auch die Gewölbträger des Mittel- 
schiffes verdoppelt sind und zwar dergestalt, dass sich 
diese Verdoppelung in zwei aufeinandergestellten Stock- 
werken wiederholt. Um diese Zeit, gegen das Ende des 
zwölften Jahrhlmderts, werden auch die Portale reicher, 
oft überaus reich und geschmackvoll. Sie sind meist nicht 
von bedeutender Höhe und weichen häufig darin von der 
gewöhnlichen Form ab, dass die Thürötfnung nicht durch 
einen geraden Sturz, sondern durch einen Kleeblattbogen 
gedeckt ist, so dass das Bogenfeld anf die dadurch ent- 
stehenden Zwickel beschränkt wird. Das schönste dieser 
Portale ist das der St. Jakobskirche zu Koesfeld d), 
welches durch den rhythmischen Wechsel von glatten und 
verzierten Theilen und dadurch einen besonderen Werth 
erhält, dass die polychromische Färbung, mit welcher die 
Gliederung ausgestattet war, noch sehr wohl erhalten ist. 
Aehnliche Portale sind das nördliche des westlichen Kreuz- 
schiEes am Dome zu Paderborn, so wie die der Pfarr- 
kirchen zu Vreden, Recklinghausen, Metelen, Lette 
und St. Johannes zu Billerbeclk. 
Lübke 
147 und
	        
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