Ausbildung
der
gewölbten
Basilika.
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der östlichen Gränze Westphalens sich dem sächsischen
Style nähern, zeigt die Marienkirche zu Dortmund
schon eine Pfeilerhildung, welche von jener obenerwähnten
eigenthümlich Westphälischen Form ausgehend eine orga-
nische Verbindung mit der Wölbung ausdrückt. Die Pfeiler
haben nämlich auf den Stirnseiten je eine Halbsäule als
Gewölbträger, unter den Scheidbögen "dagegen (ähnlich
wie, nur mit freistehenden Säulen, in Boke und den an-
deren damit verwandten Kirchen) zwei verbundene Halb-
säulen, die an der Pfeilerhöhe hervortreten und den die
Arcade unterfangenden Bogen tragen. Noch reicher und
eigenthiimlicher ist dies in der benachbarten Dorfkirche zu
Brakel, indem hier auch die Gewölbträger des Mittel-
schiffes verdoppelt sind und zwar dergestalt, dass sich
diese Verdoppelung in zwei aufeinandergestellten Stock-
werken wiederholt. Um diese Zeit, gegen das Ende des
zwölften Jahrhlmderts, werden auch die Portale reicher,
oft überaus reich und geschmackvoll. Sie sind meist nicht
von bedeutender Höhe und weichen häufig darin von der
gewöhnlichen Form ab, dass die Thürötfnung nicht durch
einen geraden Sturz, sondern durch einen Kleeblattbogen
gedeckt ist, so dass das Bogenfeld anf die dadurch ent-
stehenden Zwickel beschränkt wird. Das schönste dieser
Portale ist das der St. Jakobskirche zu Koesfeld d),
welches durch den rhythmischen Wechsel von glatten und
verzierten Theilen und dadurch einen besonderen Werth
erhält, dass die polychromische Färbung, mit welcher die
Gliederung ausgestattet war, noch sehr wohl erhalten ist.
Aehnliche Portale sind das nördliche des westlichen Kreuz-
schiEes am Dome zu Paderborn, so wie die der Pfarr-
kirchen zu Vreden, Recklinghausen, Metelen, Lette
und St. Johannes zu Billerbeclk.
Lübke
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