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Oberrhein e.
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er ausgegangen war, verhältnissmässig frühe Verbreitung,
behielt aber auch seine schwere und einfache Gestalt. S0
finden wir ihn an einigen Dorfkirchen des Darmstädtischen
Gebietes, in Oberwerba, Battenfeld, Bromskirchen "Ü, mit
schweren viereckigen Pfeilern, runden Seheidbögen und
Fenstern, aber spitzbogigen Gewölben. Bei reicheren Ge-
bäuden wandte man aber auch die Zierformen des nieder-
rheinischen Styls an. Ich habe schon erwähnt, dass die
prachtvolle Ausstattung, welche der Dom zu Speyer durch
eine und zwar um das ganze mächtige Gebäude umher-
laufende Gallerie erhielt, der Herstellung nach dem Brande
von 1159 zuzuschreiben ist. Gleichen Schmuck hat auch
der Dom zu Worms an seiner westlichen, polygonen
Nische M3), die Paulskirche daselbst dem?) an ihrer ähn-
lichen östlichen, jener zugleich mit kreisrunden Fenstern,
deren rosetterlartige Verzierung schon an gothisches Maass-
werk erinnert. An dem westlichen Chore des Domes zu
M ainz, der nebst (leln den-anstehenden Qnerschilfe bald
nach 1200 angefangen, 1239 geweiht ist , liegt unter
der Zwerggallerie auch der Felderfries. Der Chor selbst
hat eine sehr künstliche Anlage, indem er aus einem Qua-
drate besteht, dessen eine Seite den Zugang nach der
m) Abbildungen in dem vom hessischen Vereine für die Aufnahme
mittelalterlicher Kunstwerke herausgegebenen Werke, Lief. 1.
M] Moller I, Taf. 18.
Abbildungen in M0ller's Denkmälern Bd. 2, F. v. Quast in
seiner angeführten Schrift über die romanischen Dome zu Mainz, Speier
und Worms S. 52, weist eine alte Nachricht nach, zufolge welcher im
Jahre 1261 bedeutende Reparaturen (a fundamentis) stattgefunden ha-
ben. Jedenfalls bezieht sich dies (nach der eigenen Annahme v. Quasfs]
nur auf den westlichen Vorbau, nicht auf die schöne Kirche selbst,
Welche im ersten Viertel des dreizehnten Jahrhunderts entstanden sein
möchte.
T] Vgl. Wetter S. 33, und v. Quast a. a. O. Kallenbaeh Taf.
25, 26.
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