Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

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Uebergaxxgsstyl 
noch romanisches Blattwerk an den Kapitälen, aber ihre 
runde Basis ohne Plinthe und der achteckige Aufsatz, von 
dem die Gewölbrippen aufsteigen, zeigen den Gedanken 
der Verticalentwickelung sehr deutlich, die Rippen haben 
eine Andeutung der birnförmigen Profilirung, und selbst an 
den noch rundbogigen Theileil des Kreuzganges linden sich 
schon kleine Rosetten im Bogenfelde, Vorzeichen des 
Maasswerks. 
Neben diesen gothischeil Tendenzen erhielt sich aber 
der romanische Uebergangsstyl noch in voller Geltung, er 
wurde nur durch den Einfluss jenes regelmässigeren Styls 
geläutert und gekräftigt, indem er, ohne den Beichthum 
von Detailformen aufzugeben, sie harmonischer zu gestalten 
suchte. Namentlich bildete sich jetzt auch eine bessere 
plastische Schule, welche, wenn sie auch die Feinheit und 
Präcision mancher sächsischen Sculpturen nicht erreichte, 
doch in freiem Schwunge und in Eleganz der Ornamen- 
tation Ausserordentliches leistete, und die stylvolle, kräftige 
Haltung romanischer Gliederung wie mit einem vollen Blü- 
thenkranze üppiger Vegetation umgab. Beispiele solcher 
Leistungen geben ausser dem schon angeführten schönen 
Portale von St. Maria in Lyskirchen in Köln die Kapitäl- 
sculpturen von Rommersdorf und Münstermaifeld, vor Allem 
aber die herrliche Eingangshalle des Kreuzganges vor der 
westlichen Apsis von Kloster Laach, wo sich an dem 
Rankengesimse unter üppigem Laubwerk eine Fülle der 
schönsten plastischen Motive findet 
Die bisher genannten Kirchen gehören sämmtlich den 
Diöcesen von Köln und 'l'rier an; in ihnen war der Haupt- 
sitz dieses Styls. Doch verbreitete er sich auch über die 
Diöcese von Mainz, indessen mit etwas derberen und 
schwereren Formen. Der Gewölbebau fand hier, von wo 
Görz. 
Geier und 
Abbildungen bei
	        
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