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Rheinischer
Uebergangsstyl.
welche auf sechs Bündeln von je fünf freistehenden Säulen
ruht; der Umgang ist mit einem Rippengewölbe bedeckt,
das sich im Viertelkreisbogen an die Wand des Ober-
Schiffes anlegt; an der einen Seite des Sechseckes öffnet
Sich 'eine einen vollen Dreiviertelkreis bildende Apsis. Die
vielen Ringe der Säulen, die elegante, Phantastisches schon
mit Naturalistischem mischende Sculptm der Kapitäle, die
auf Säulen ruhenden Kleeblattbögen, welche im Innern eine
Arcatur an den Wänden des Umgangs bilden und die aus
drei entsprechenden Kreistheilen zusammengesetzten Fächer-
fenster einralnnen, die kräftigen Schildbögen, auf welchen
über dieser Arcatur die einzelnen Gewölbkappen des Um-
gangs ruhen, alles dies giebt dem Innern einen überaus
heiteren, reichgeschmückten Charakter, aber auch schon
fast den Eindruck des Unruhigen und Ueberladenen. Die
Bögen über den mittleren Säulenbündeln sind spitz, und
dies so wie die Häufung der Verzierungen lässt uns nicht
zweifeln, dass wir hier die Aeusserung eines nicht mehr
neuen Decorationsprincips haben.
Ungefähr gleichzeitig ist der Chor und die Ueberwöl-
bung der Kirche zu Boppard. Das Langhaus mit schwe-
ren niedrigen Pfeilern und breiten Rundbögen scheint ur-
sprünglich nicht auf Gewölbe angelegt und in einer frü-
heren Zeit des zwölften Jahrhunderts entstanden zu sein.
Auch das Portal der Westseite, mit kräftiger Profilirung
und sehr schönem Blattwerk, ist von zu strenger Form,
um es schon dem dreizehnten Jahrhundert zuzuschreiben ä).
Dagegen hat die mit drei Seiten des Achtecks geschlos-
sene Apsis, ausser den sehr schlanken rundbogigen Fen-
stern, schon durchweg den Spitzbogen, selbst an der
Zwerggallerie des Aeusseren, dabei sehr langgedehnte
Abbildungen bei Gladbach (Moller III) Taf. 19 21.
S. 213, giebt Zeichnungen charakteristischer Details.
Kuglßlä