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Rheinischer
Uebergangsstyl.
caden des Vorbaues kommt der
all; ikgilllllllllyblillll litt"; Spitzbogen, jedoch nur ausnahms-
weise neben überhöheten oder aus-
gezaekten Rundbögen vor. Dage-
gen ist jener Bogen im Inneren an
l ' den Nischen des Chores, in den
v grossen unteren Arcaden, m den
lyuullü .gethe1lten Bogen der Empore und
an den Gewölben consequent durch-
st New geführt. Wir sehen ihn daher hier
,an tragenden Bögen ausschliesslich angewendet, dürfen
aber annehmen, dass diese Consequenz noch neu war, da
das Kreuzschiif der Klosterkirche zu Spayn, 1202 erbaut,
und die Castorkirche zu Coblenz, nach einem bedeu-
tenden Herstellungsbau 1208 geweiht in], noch keine Spur
desselben zeigen, diese vielmehr an ihrer Chornische nur
die rundbogige Decoration mit kräftig gegliederten Fenstern,
Arcaden und der Zwerggallerie hat.
Diese sicher datirten Gebäude mögen uns als Anhalt
dienen, um danach die grosse Zahl verwandter rheinischer
Bauten, deren Entstehungszeit wir nicht nachweisen kön-
nen, zu ordnen. Man hat angenommen, dass die Mehr-
vzahl derselben nach den Kriegen zwischen Philipp von
Schwaben und Otto IV welche von 1198 bis 1206 das
Rheinland verwüsteten, und bei welchen häufige Feuers-
brünste stattfanden , erbaut sei. Indessen ist dies na-
3'] v. Lassaulx a. a. O. S. 472 und 460. Der baukundige Ver-
fasser vermuthet, dass die decorative Aussenseite der Chornische der
älteren Mauer nur als ein Mantel umgelegt sei. Vgl. Moller I, Tafel
47 und 8.
H) Caesar von Heisterbach II, 30. Provinciae incendiis vastantur
_et ecclesiae depraedantur, sanguis multus funditur. V. 37. Terra ra-
pinis et incendiis vastatur. Andemachum, Remage, Bonna aliaeque
willae plurimae exustae sunt.