Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

Quirin 
in 
Neuss. 
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Theile, Waren zwei Fenster und das Portal, sowie der 
Bogenfries im Spitzbogen gebildet. Das ganze Gebäude 
macht daher auch einen anderen Eindruck als die gothi- 
Sehen; es hat das Schwere und Ueberkräftige des roma- 
nischen Styls abgestreift, aber es hat auch nicht die ela- 
stische ritterliche Kraft des gothischen Baues, sondern einen 
Viel schlichteren, strengeren, aber doch zugleich Weniger 
kräftigen Ausdruck. . 
Eine Wiederholung der constructiven Gedanken dieser 
Kirche Endet sich nirgends, und noch weniger nahm sich 
der einheimische Styl die Einfachheit des Cistercienserordens 
zum V orbilde, vielmehr steigerte er sich gerade jetzt im 
Decorativen fast bis zum Ueberladenen. 
Dies zeigt schon die wenig später, im Jahre 1209, 
unter dem in glaubhafter Inschrift namhaft gemachten Bau- 
meister Wolbero begonnene Stiftskirche St. Quirin zu 
Neuss K]. Es ist ein nicht unbedeutendes, mit Aufwand 
ansgeführtes NVerk, auf der Westseite mit einem mäch- 
tigen Vorbau von der Breite der drei Schiffe, aus dessen 
Mitte ein schwerer viereckig-er Thurm aufsteigt, im Osten 
nach dem Vorbilde der Kölner Kirchen St. Martin und St. 
Apostel mit drei gleichgestalteten Conchen schliesseml und 
mit einem zweiten, achteckigen Thurme auf der Vierung 
des Kreuzes. Die Chemischen, welche in ihrer Anordnung 
an die der Martinskirche erinnern, sind im Aeusseren und 
Inneren mit überschlanken Säulchen, von derselben künst- 
lichen Gestalt wie dort, versehen. Der Vorbau ist von 
allen Seiten mit Friesen und Arcaden bedeckt, welche im 
mittleren Theile der Vorderseite treppenförmig aufsteigen. 
Im Langhause sind sowohl in der Gallerie als im Ober- 
schiffe fächerförmige Fenster, die wir hier also zum 
ersten Male mit sicherem Datum treffen, und in den Ar- 
wiederum bei 
Abbildungen 
Boisservie
	        
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