Martin
und
Apostel
Zll
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hältnisse zu den Conchen eine grössere Breite i), liess
statt des Thurmes eine niedrigere achteckige Kuppel auf-
steigen, und gewann dadurch Raum, die achteckigen
Thürme, Welche dort dem Mittelthurme anlagen, frei em-
porstreben zu lassen. Den unteren Theil dieser Thürme,
der dort viereckig heraustritt, bildete er dagegen rund, so
dass der Grundriss dieser östlichen Anlage aus den drei
durch zwei runde Thürme verbundenen Concheil, mithin
aus grösseren und kleineren Kreistheilen besteht, die leicht
ineinander übergleiten und die Umkreisung durch die man-
nigfachen Arcaden noch anschaulicher machen. Aus diesem
unteren Theile Wachsen zunächst der Giebel der Vierung,
dann die achteckigen 'l'hürmchen, endlich die mächtige
Kuppel empor, diese wiederum von Arcaden und dem
Plattenfriese umgeben, so dass dasselbe Motiv der Um-
kreisung sich hier noch immer wiederholt. Die Höhen-
verhältnisse dieser aufstrebenden Theile sind ihrer Stelle
gemäss verschieden. Die Eckthürmchen, gleichsam durch
den Druck zweier mächtiger Conchen auf den beschränkten
Raum der kreisförmigen Basis hervorgetrieben, streben hoch
hinauf, Während die Giebel, von denen jeder das Andrängeil
nur einer der drei Conchen, und die Kuppel, Welche zwar
die vereinte Einwirkung aller, aber auf den breiten Raum
der Vierung darstellt, nur mässige Höhe erreichen. Der
Gedanke des Umkreisens ist daher besser durchgeführt,
das Centrum in der achteckigen Kuppel kräftiger, und doch
die auftreibende Kraft durch die vier schlankeren Thürme
anschaulicher ausgedrückt. Die Verhältnisse sind durchweg
so glücklich gewählt, dass keine andere der später ilach
ähnlichenl Plane gebauten Kirchen dieselbe Wirkung erreicht.
i") In der Martinskirche wie in Schwarzrheindorf ist die Breite
jener Räume dem Radius [und mithin der Tiefe) der Nischen gleich,
in der Apostelkirohe dagegen bedeutend breiter, jener 15', diese 19' 7".