Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

Martin 
und 
Apostel 
Zll 
Köln. 
345 
kräftigen aneinander gereiheten halbkreisförmigen Archi- 
volten ihrer Fenster und dem reich verzierten Kranze von 
offenen Arcaden den würdigsten Eindruck macht. Gleich- 
zeitig kommen aber an dem Dome zu Trier an den 
Theilen, Welche vom Erzbischof I-lillinus herrühren (1152 
_1169), schon Ringsäulen vor 9c), und nicht lange 
darauf, im Chore und den Kreuzconchen der Abteikirche 
Gross-Martin in Köln, wahrscheinlich 1172 geweiht M), 
sind diese Säulchen freistehend und von übertriebener Länge 
und gekünsteltcr Gestalt, in ihrer unteren Hälfte polygon- 
förmig, in der oberen cylindrisch. 
Diese Kirche und die grossartigere von St. Aposteln 
zu Köln sind die ausgezeichnetesten Beispiele der beson- 
ders in dieser Stadt ausgebildeten Centralanlage der öst- 
liehen Theile. Die Vorzüge ähnlicher Anlagen, wie man 
sie in römischen und karolingischeil Bauten vor Augen 
hatte, waren am Rheine nie verkannt, und bereits in der 
vorigen Epoche hatte man an St. Marien im Kapitol den 
Versuch gemacht, sie mit der Anlage eines Langhauses 
in der Art zu verbinden, dass man die Chornische und die 
beiden Kreuzarme als gleiche, um das Gewölbe der Vie- 
rung gelagerte Conehen, also gleichsam als Ausstrahlungen 
aus einem Centrum, bildete. Gerade die grossartigen Ver- 
hältnisse dieses Gebäudes, namentlich der Umstand, dass 
jede der Conehen im Innern einen Umgang hatte und daher 
im Aeussern oben zurücktrat, schwächten indessen die 
Wirkung und waren vielleicht die Ursache, dass das Bei- 
spiel lange ohne Nachahmung blieb. Wahrscheinlich gab 
das kleine, aber reiche und mit künstlerischem Luxus ge- 
w] Abbildung 
O. Lief. 2. 
und 
Beweise 
des 
Chronologischen 
bei 
Schmidt a. 
H) v. Lassaulx a. a. O. S. 495. Vielleicht 
diese Säulchen aus einer späteren Herstellung. 
stammen 
indessen
	        
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