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Rheinlande.
in breiteren Zwischenräumen aufzustellen, im Inneren der
Bögen durch Blumen und andere Ornamente zu schmücken.
Die Gesimse Wurden reicher und kräftiger gebildet und mit
Verzierungen bedeckt , welche durch den Wechsel von
hervorragenden und vertieften, lichten und beschatteten
Stellen mit der YVirkuilg der Zwerggallerie harmonirten.
Ueberdies brachte man unter dieser Gallerie einen zwar
flachen, aber aus dunkeln Schieferplatten gebildeten Fries
an, bei dem die Farbe dieser Platten im Gegensatze zu
ihren hervortretenden Einrahmnngen wieder eine ähnliche
Wiederkehr dunkler Stellen gab, wie die Gallerie selbst.
Bald erschien auch der grössere Rundbogen, wie er an
Blendarcaden, Fenstern und Portalen vorkam, selbst bei
reicher concentriseher Gliederung zu einfach; man umgab
ihn an seiner. inneren Seite mit einem Kranze kleinerer
Bögen, gleichsam mit einem in die Rundung verlegten
Bogenfriese. Diese schon an den Blendarcaden der Thürme
von Kloster Laach vorkommende Form führte dann später
dahin, den Bogen ganz zu brechen, ihn kleeblattförmig zu
gestalten 0der- in mehrere, gewöhnlich fünf oder sieben,
kleinere gleiche Bögen aufzulösen, wodurch im Anfange
des dreizehnten Jahrhunderts die dem rheinischen Style
eigenthümlichen, allerdings nicht sehr schönen Fächer-
f enster entstanden. Ueberall zeigt
i, i, sich das Bestreben, die vollen ein-
a" ti fachen Linien des romanischen Styls
zu brechen, und in mehrere ge-
ill"1(v_ d, Jl sonderte Theile aufzulösen. Diese
M! ) Neigung brachte denn endlich auch
W] den Spitzbogen in Aufnahme.
IIJHNV Wie iiberall erscheint er auch hier
zuerst an den Gewölben, als ein
5'" "(am natürliches, fast sich von selbst