Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

Steigender 
Reichthum 
der 
Ornamentation. 
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getheilte Oeffnungen oder blinde Areadeix, und durch die 
"Wiederholung verschiedenartig geformter Rundbogenfriese 
und Lisenen eine reichere Gestalt zu verleihen wusste. 
Hierauf beschränken sich aber die Veränderungen der 
Architektur, die wir bis zum Jahre 1200 und über das- 
selbe hinaus in diesen Gegenden Wahrnehmen. 
In den Rheinlanden begann dagegen schon mit dem 
Anfange dieser Epoche die Ausbildung des deutschen 
Uebergangsstyls  Die Bheinläntler selbst bilden gewis- 
Sermaassen einen Uebergang von den westlichen, romanisch 
gewordenen Franken zu den rein deutschen Stämmen der 
östlichen Provinzen. Mit jenen haben sie das leichtere 
Blut, den praktischen, mehr auf äusserliche Erfolge gerich- 
teten Sinn, mit diesen deutsche Gemüthlichkeit und Treue, 
aber auch deutschen Individualismus gemein. Auch die 
architektonischen Bestrebungen nahmen daher bei ihnen 
eine gewissermaassen mittlere Richtung. Während die 
sächsischen Baumeister sich mit der schlichten und an- 
sprnchslosen Basilikenform begnügten und allen ihren Fleiss 
auf die Herstellung harmonischer Verhältnisse und auf die 
reiche und würdige Ausführung der Details besonders des 
Inneren richteten, Waren die rheinischen schon mit mari- 
nigfacher Anwendung der Wölbung und mit der Erfin- 
dung grossartiger neuer Gesammtanordnungen beschäftigt, 
neben denen die Details als Nebensache erschienen und 
1') Im Allgemeinen sind hier als Quellen nur die schon früher 
genannten Werke von Boisseree, Denkmals der Baukunst am Nie- 
derrhein, Schmidt, Baudenkmale der röm. Periode und des Mittel- 
alters in Trier, v. Lassaulx, architektonisch-historische Bemerkungen 
über die Bauwerke am Rhein in Klein's Rheinreise, und endlich Kug- 
ler's fleissig gesammelte und lehrreiche Reisenotizen, in den kleinen 
Schriften II, S. 183 ff. anzuführen. Für die Kölnischen Kirchen vgl. 
v. Quast in den Jahrb. der rheinischen Alterthumsfr. Heft X u. XIII. 
v. 22
	        
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