Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

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Das 
südliche 
Deutschland. 
selt sind. Ueber diesem Gesimse sind auf jeder Seite der 
Archivolten des Portals zwei Reihen kleiner Arcaden, die 
untere mit grottesken Karyatiden, die obere mit Pilastern, 
angebracht, oberhalb welcher dann endlich ein kräftiges 
Gesims, über dem Scheitel jener Archivolten noch mit Fi- 
guren verziert, den ganzen Portalbau abschliesst  Das 
Kloster war, wie gesagt, ein Schottenkloster, d. h. eine 
jener zahlreichen Stiftungen, welche schon vom siebenten 
Jahrhundert an und mit erneuerten; Eifer wieder im elften 
Jahrhundert auf dem Festlande für irische Mönche gegrün- 
det wurden. Die Niederlassung dieser Schotten in Re- 
gensburg; fallt in das Jahr 1076; ihr Kloster lag aber an- 
fangs an einer anderen Stelle und wurde erst später auf 
die jetzige verlegt. Die erste hier von 1090 bis 1111 ge- 
baute Kirche War, wie ein gleichzeitiger Chronist selbst 
sie bezeichnet, ein ungeordnetes und hinfälliges Werk 
(opus incompositum et fragile), und so begann denn bei 
etwas günstigeren Verhältnissen des Klosters der Abt 
Gregor schon um 1150 einen Neubau. Der Chronist 
rühmt an diesem Bau, dass er von wohlbehauenen Steinen 
(quadris et politis lapidibus) aufgeführt, mit Blei gedeckt 
War, einen der Erwähnung würdigen, aus geglätteten Stei- 
nen (quadris lapidibus superficia tenus laevigatis) gebil- 
deten Fussboden und einen Kreuzgang mit plastisch ver- 
zierten Kapitälen und Basen (claustrum capitellis sculptis 
ac basibus) hatte. WVir dürfen nicht zweifeln, dass dieser 
Bau der gegenwärtig erhaltene ist. Die Kirche wird von 
einem um 1184 schreibenden Chronisten schon als vollen- 
4') Abbildungen besonders bei Popp und Bülau, Denkmäler von 
Regensburg. Einzelnes bei Quaglio, Denkmäler der Baukunst des Mit- 
telalters in Bayern, und bei Kallenbach Chronologie Taf. 17. Der 
Portalbau in kleiner Dimension in GuhPs Atlas Taf. 46, Nro. 3. Nach- 
richten über neu entdeckte Theile des Kreuzganges in der Wiener Bau- 
Zeitung 1848, S. 316. Vgl. v. Quast im deutschen Kunstblatt 1852.
	        
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