Anhänglichkeit
den
romanischen
Styl.
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männischen Verkehre über die Alpen zogen, empfingen
daher hier eine Fülle von Eindrücken, welche dem roma-
nischen Style verwandt waren.
Dies Alles begünstigte also die Beibehaltung des älte-
ren Styles. Aber freilich blieb er nicht ungemischt. Neben
den italienischen Anschauungen kamen während der Kreuz-
züge auch orientalische auf, und in den Rheinlanden fanden
einzelne der in Frankreich ausgebildeten neuen Formen
frühzeitige Aufnahme. Dies alles, dann wieder das prak-
tische Bedürfniss neuer bequemerer und soliderer Einrich-
tungen und endlich die poetische Regsamkeit des Zeitalters
wirkte in den verschiedenen Provinzen in verschiedener
Weise und erzeugte einen Reichthum mannigfaltiger
men, dessen Betrachtung sehr anziehend ist.
For-
In den meisten Provinzen Deutschlands, in Sachsen,
Franken, Bayern, Schwaben, finden wir im Anfange
dieser Epoche das alte System noch in voller und unbe-
schränkter Geltung, man dachte nur daran, es in den De-
tails reicher und anmuthiger auszubilden. Selbst die Wöl-
bung fand hier erst spät Eingang, man behielt die gerade
Decke wenigstens im Mittelschiffe selbst bei mächtigen und
prachtvollen Kirchen bei. Nur darin bemerken wir eine
Veränderung, dass der Wechsel von Pfeilern und Säulen,
der bisher so sehr beliebt war, fast ganz ausser Gebrauch,
die Pfeilerbasilika zu fast ausschliesslicher Anwendung kam.
Ohne Zweifel deshalb, weil man die Bögen reicher gliedern
undmit der Pfeilerbildung in Zusammenhang bringen wollte,
was nicht wohl thunlich war, wenn sie ungleichartige
Stützen verbanden. Es war also doch ein Bestreben, statt
des rhythmischen Gegensatzes der Theile eine lebendigere,
mehr organische Einheit hervorzubringen. Demzufolge
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