Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

Anhänglichkeit 
den 
romanischen 
Styl. 
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männischen Verkehre über die Alpen zogen, empfingen 
daher hier eine Fülle von Eindrücken, welche dem roma- 
nischen Style verwandt waren. 
Dies Alles begünstigte also die Beibehaltung des älte- 
ren Styles. Aber freilich blieb er nicht ungemischt. Neben 
den italienischen Anschauungen kamen während der Kreuz- 
züge auch orientalische auf, und in den Rheinlanden fanden 
einzelne der in Frankreich ausgebildeten neuen Formen 
frühzeitige Aufnahme. Dies alles, dann wieder das prak- 
tische Bedürfniss neuer bequemerer und soliderer Einrich- 
tungen und endlich die poetische Regsamkeit des Zeitalters 
wirkte in den verschiedenen Provinzen in verschiedener 
Weise und erzeugte einen Reichthum mannigfaltiger 
men, dessen Betrachtung sehr anziehend ist. 
For- 
In den meisten Provinzen Deutschlands, in Sachsen, 
Franken, Bayern, Schwaben, finden wir im Anfange 
dieser Epoche das alte System noch in voller und unbe- 
schränkter Geltung, man dachte nur daran, es in den De- 
tails reicher und anmuthiger auszubilden. Selbst die Wöl- 
bung fand hier erst spät Eingang, man behielt die gerade 
Decke wenigstens im Mittelschiffe selbst bei mächtigen und 
prachtvollen Kirchen bei. Nur darin bemerken wir eine 
Veränderung, dass der Wechsel von Pfeilern und Säulen, 
der bisher so sehr beliebt war, fast ganz ausser Gebrauch, 
die Pfeilerbasilika zu fast ausschliesslicher Anwendung kam. 
Ohne Zweifel deshalb, weil man die Bögen reicher gliedern 
undmit der Pfeilerbildung in Zusammenhang bringen wollte, 
was nicht wohl thunlich war, wenn sie ungleichartige 
Stützen verbanden. Es war also doch ein Bestreben, statt 
des rhythmischen Gegensatzes der Theile eine lebendigere, 
mehr organische Einheit hervorzubringen. Demzufolge 
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