Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

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Der 
frühenglische 
Styl. 
auf , dagegen ist in der Tiefe jeder dieser Kannelluren ein 
als starker Rundstab gebildeter Gurt angebracht, welcher 
sich von der Mittelsänle nach der Wand zu wälzt, und 
dort auf dem Würfelkapitäl einer zu diesem Zwecke an- 
gelegten starken Halbsäule ruht. Zwischen diesen Halb- 
säulen über den Fenstern schneiden dann anscheinend ur- 
sprüngliche Stichkappen in das Gewölbe ein, welches auf 
.diese Weise und vermittelst jener Gurten in der That schon 
einen einfachen zehneckigen Stern bildet. Diese sehr pri- 
mitive und ziemlich nnbeholfene Anlage mag die An- 
regung zu den künstlicheren und eleganteren gegeben haben, 
welche nach der näheren Bekanntschaft mit dem Rippen- 
gewölbe im dreizehnten Jahrhundert ausgeführt Wurden. 
Das älteste dieser späteren Kapitelhäuser, das der Ka- 
thedrale zu Lichfield St), ist nicht eigentlich eine Central- 
anlage, sucht aber doch die Vortheile derselben einiger- 
maassen zu erreichen. Es bildet nämlich ein längliches 
Achteck in der Art , dass sechs gegenüberstehende Seiten 
7 einander gleich, die beiden dazwischen 
' gelegenen aber doppelt so gross sind. 
 Jede I-Iälfte besteht daher aus fünf 
 Seiten des Achtecks und das Ganze 
i"  X gleicht zwei polygonen Choranlagen, 
 Welche mit ihren offenen Seiten anein- 
 ander gerückt sind. Der Umfang ent- 
  t hält daher dic Seite des Achtecks zehn- 
 " Licmmi mal, hat demgemäss zehn Fenster und 
 Die Nachrichten über den Bau dieser Kathedrale sind dürftig, 
indessen wissen wir, dass Heinrich III. durch Urkunden von 1235 und 
1238 Steine dazu anwies. Es fand mithin um diese Zeit ein Bau statt, 
aus welchem die Seitenschiffe des Ohores und des Kreuzarmes, so wie 
der Gang, welcher das Kapitelhaus mit diesem verbindet, und endlich 
dieses selbst stammen werden, da sie frühenglisch und augenscheinlich 
[jetzt die ältesten Theile sind.
	        
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