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Der
frühenglische
Styl.
auf , dagegen ist in der Tiefe jeder dieser Kannelluren ein
als starker Rundstab gebildeter Gurt angebracht, welcher
sich von der Mittelsänle nach der Wand zu wälzt, und
dort auf dem Würfelkapitäl einer zu diesem Zwecke an-
gelegten starken Halbsäule ruht. Zwischen diesen Halb-
säulen über den Fenstern schneiden dann anscheinend ur-
sprüngliche Stichkappen in das Gewölbe ein, welches auf
.diese Weise und vermittelst jener Gurten in der That schon
einen einfachen zehneckigen Stern bildet. Diese sehr pri-
mitive und ziemlich nnbeholfene Anlage mag die An-
regung zu den künstlicheren und eleganteren gegeben haben,
welche nach der näheren Bekanntschaft mit dem Rippen-
gewölbe im dreizehnten Jahrhundert ausgeführt Wurden.
Das älteste dieser späteren Kapitelhäuser, das der Ka-
thedrale zu Lichfield St), ist nicht eigentlich eine Central-
anlage, sucht aber doch die Vortheile derselben einiger-
maassen zu erreichen. Es bildet nämlich ein längliches
Achteck in der Art , dass sechs gegenüberstehende Seiten
7 einander gleich, die beiden dazwischen
' gelegenen aber doppelt so gross sind.
Jede I-Iälfte besteht daher aus fünf
Seiten des Achtecks und das Ganze
i" X gleicht zwei polygonen Choranlagen,
Welche mit ihren offenen Seiten anein-
ander gerückt sind. Der Umfang ent-
t hält daher dic Seite des Achtecks zehn-
" Licmmi mal, hat demgemäss zehn Fenster und
Die Nachrichten über den Bau dieser Kathedrale sind dürftig,
indessen wissen wir, dass Heinrich III. durch Urkunden von 1235 und
1238 Steine dazu anwies. Es fand mithin um diese Zeit ein Bau statt,
aus welchem die Seitenschiffe des Ohores und des Kreuzarmes, so wie
der Gang, welcher das Kapitelhaus mit diesem verbindet, und endlich
dieses selbst stammen werden, da sie frühenglisch und augenscheinlich
[jetzt die ältesten Theile sind.