Maasswerk.
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sters gleichartig sind, d. h. dass alle sich in gleicher Weise
zu dem Kreise verhalten, dem sie angehören, woraus dann
wieder folgt, dass der grössere, umschliessende Bogen einen
grössereil Radius und ein anderes Centrum haben muss, als
der kleinere, und dass er sich von diesem, wenn sie neben
einander anfangen, sogleich ablöst und hoch über ihn hinauf-
Schuvingt. Dies giebt aber nur dann eine günstige Wirkung,
wenn der Spitzbogeil nicht allzusteil ist, indem sonst der
grössere Bogen, wenn er dem kleineren gleichartig gebildet
wird, allzuhoch hinaufsteigen
würde. Die Baumeister des
miigil Continents gaben daher sehr
ltfllll . "f! frühe den Lancetbogen auf,
J." "I fehl, wählten statt dessen den aus
illl {ß dem gleichseitigen Dreieck
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im" hielten dadurch für die Aus-
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rader Zahl gepaart wm-den
(zwei-, vier-, achttheilige, nicht drei- oder sechstheilige
Fenster), eine unbedingt ausreichende Regel gewährte.
Die englischen Architekten komiten sich nicht ent-
schhessen, den beliebten Lancetbogen aufzugeben, Wenig-
stens nicht für die inneren Lichtötfrxlmgen; sie konnten sich
daher auch jenes System nicht vollständig aneignen. Anfangs
halfen sie sich auch jetzt noch dadurch, dass sie den äusseren
Bogen flacher hielten. So sind die beiden inneren Spitzbögen
des Portals am südlichen Kreuzschiße des Münsters zu Bever-