Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

Maasswerk. 
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sters gleichartig sind, d. h. dass alle sich in gleicher Weise 
zu dem Kreise verhalten, dem sie angehören, woraus dann 
wieder folgt, dass der grössere, umschliessende Bogen einen 
grössereil Radius und ein anderes Centrum haben muss, als 
der kleinere, und dass er sich von diesem, wenn sie neben 
einander anfangen, sogleich ablöst und hoch über ihn hinauf- 
Schuvingt. Dies giebt aber nur dann eine günstige Wirkung, 
wenn der Spitzbogeil nicht allzusteil ist, indem sonst der 
grössere Bogen, wenn er dem kleineren gleichartig gebildet 
 wird, allzuhoch hinaufsteigen 
  würde. Die Baumeister des 
miigil    Continents gaben daher sehr 
ltfllll  . "f!  frühe den Lancetbogen auf, 
J."  "I fehl,  wählten statt dessen den aus 
illl {ß  dem gleichseitigen Dreieck 
 g: construirten Bogen und er- 
 im"  hielten dadurch für die Aus- 
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 liillilf, nisches Gesetz, welches, be- 
 HIL-"F-  sonders wenn die unteren 
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Dom m mberstadh Llchtoffnungen lmmer m ge- 
 rader Zahl gepaart wm-den 
(zwei-, vier-, achttheilige, nicht drei- oder sechstheilige 
Fenster), eine unbedingt ausreichende Regel gewährte. 
Die englischen Architekten komiten sich nicht ent- 
schhessen, den beliebten Lancetbogen aufzugeben, Wenig- 
stens nicht für die inneren Lichtötfrxlmgen; sie konnten sich 
daher auch jenes System nicht vollständig aneignen. Anfangs 
halfen sie sich auch jetzt noch dadurch, dass sie den äusseren 
Bogen flacher hielten. So sind die beiden inneren Spitzbögen 
des Portals am südlichen Kreuzschiße des Münsters zu Bever-
	        
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