Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

Faqaden. 
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Eckthürmchen eine der Breite der drei Schiffe entsprechende 
Vorhalle, welche sich mit drei mächtigen, auf gewaltigen 
Bündelpfeilern ruhenden, bis zur Höhe des Mittelschiffes 
aufsteigenden Bögen öffnet und mit drei gleichhohen Gie- 
beln bekrönt ist. Das Ganze erinnert einigermaassen an 
die nicht minder grossartige Portalnische der Moschee des 
Sultan Hassan in Kairo Ph), und hat in der christlichen 
Architektur nicht seines Gleichen. Es lässt sich diesen 
mächtigen, offenen Hallen eine imponirende Wirkung nicht 
absprechen; allein der organische Charakter fehlt auch hier. 
VVährend die französischen Faeadeil mit ihren in die Strebe- 
pfeiler wie hineingewachsenen Portalen, ihren so ilaturge- 
mäss aufsteigenden 'l'hiirmen und ihrer grossen Fensterrose 
Wirklich die nothwendige und erschöpfende Aeusserung des 
Inneren sind, ist diese Vorhalle doch immer nur ein Will- 
kürlicher, wenn auch sinnreicher und gewissermaassen 
grossartiger Nothbehelf". Dagegen ist die Frontseite der 
Kathedrale von Wells offenbar unter dem Einflusse der 
continentalen Facadeil entstanden und ihrer nicht unwürdig. 
Die Thürme liegen auch hier neben den Seitenschiifen, die 
ganze Front ist also fünftheilig, aber durch sechs kräftige 
Strebepfeiler entschieden lmd übersichtlich geordnet, von 
denen die vier die Thürme einfassenden an diesen ununter- 
brochen aufsteigen. Eben so gelungen ist die Anordnung 
der horizontalen Abtheilungen, Welche sich über die ganze 
Breite der Front mit Einschluss der Strebepfeiler erstrecken. 
Das Basament und eine reiche mit Maasswerk verzierte 
Arcatur bilden das untere Stockwerk, in welchem sich das 
einzige Portal befindet, das zwar in der herkömmlichen 
Anordnung und niedrig, aber doch kräftiger gebildet ist. 
367. Ansichten der Faqade von Peterborough in 
V01. V, und in Winkleä english Cathedrals V01. 
i) Band III, S. 
Britton's Arch. Ant. 
II, S. 72.
	        
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