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Frühenglischer
Styl.
bäudes im VVesentlicherl vollendet. Das Langhans und die
Facade Wurden später, der Thurm erst im vierzehnten
Jahrhundert ausgeführt, indessen sind diese späteren Theile
mit den älteren soweit übereinstimmend, dass das Ganze
Wie aus einem Gusse erscheint und mit Recht als ein
Muster des frühenglisehen Styls betrachtet wird. Richard
Poore War aus der Normandie gebiirtig, mrd es wird aus-
drücklich berichtet, dass er berühmte Werkleute von jen-
seits der See herbeigemfeir habe allein, wenn dies
Wirklich französische Baumeister, nicht etwa blosse Gehülfen
und Steinmetzen waren, so War doch ihr nationaler Ge-
schmack hier nicht mehr maassgebend. Reminisceilzen oder
gar Uebertragungen aus französischen Gebäuden, wie sie
WVilhelm von Sens in Canterbury wagte, kommen hier
überall nicht mehr vor. Es ist ganz dieselbe charakteri-
stisch englische Auflassung des gothischen Styls, welche
wir an den beiden oben genannten Bauten und gleich darauf
an vielen Kirchen in den verschiedensten Gegenden Eng-
lands wiederfinden. Die Anordnung ist sehr einfach und
übersichtlich; ein Langhaus von zehn Arcaden, dann mit
geringeln Zwischenraume zwei Querschiffe, das östliche
wie immer weniger ausladend, beide nur auf der östlichen
Seite mit einem Seitenflügel, darauf endlich der nur aus
vier Arcaden bestehende grade geschlossene Chor und die
in den englischen Kirchen gewöhnlich am Ostende ange-
brachte Kapelle der h. Jungfrau. In dieser Weise erreicht
das Gebäude die bedeutende Länge von 474 englischen
Fuss, Während die Breite des Langhanses nur 78, die der
Faeade ungeachtet ihrer beiden seitwärts ausladenden
Thürmchen nur 112, die Länge des grösseren Kreuz-
H4) So wenigstens Godwyn, ein Schriftsteller aus Elisabeths
der aber ältere Quellen gehabt zu haben scheint. Vgl. Winkles I,
und Britton, Cath. Antiqu. V01. I.