Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

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Frühenglischer 
Styl. 
den Bischof Hugo von Grenoble (1185  1200) angefeu- 
gen und von seinem Nachfolger fortgesetzt wurde, und 
der des Chors der Kathedrale von VVorcester, welcher 
im Jahre 1218 schon soweit vorgeschritten war, dass er bei 
Gelegenheit der Anwesenheit König Heinrichs III. eine 
Weihe erhalten konnte  An beiden erkennen wir sehr 
charakteristische Eigenthümliehkeiten des englischen Styls. 
Der Chor von Lincoln hatte zwar noch eine den älteren 
continentalen Bauten ähnliche Anlage; eine runde Concha, 
welche durch einen späteren Bau verdrängt, aber an den 
Fundamenten nachgewiesen ist, und auf der östlichen Seite 
des daranstossenden zweiten Kreuzschiffes je zwei noch 
bestehende halbkreisförmige Kapellen. Aber die Fenster 
sind durchgängig lancetförmig, in den Kapellen einzeln, 
im Oberschilfe gekuppelt, die Pfeiler Säulenbündel, die 
Arcaden spitz und mit vielen Rundstäben profilirt die). Noch 
reicher ist der Chor von VVorcester, dessen Pfeiler nicht 
bloss von acht monolithen, durch kupferne Ringe verbun- 
denen Säulen umstellt, sondern auch noch am Kern durch 
acht kleinere, zwischen jenen stärkeren Säulen sichtbare 
Säulchen verziert sind. Die Kapitäle sind schon mit dem 
weiter unten zu beschreibenden Blattwerk des englischen 
Styls versehen, das hohe 'l'rif0rinm hat eine eigenthümliche 
Anlage, von der ich ebenfalls erst Weiter unten sprechen 
kann; die Oberlichter bestehen aus drei Lancetfenstern mit 
davorgestellten schlanken Säulen. Im Kreuzschilfe liegen 
i) Vgl. Monastieon Anglicanum 1., p. 573. Im Jahre 1224 wurde 
schon die Vorderseite des Schiffs in Arbeit genommen und wird der 
Chor also schon vollendet gewesen sein. 
 Der von Bischof Hugo angefangene Bau wurde indessen schon 
im Jahre 1237 durch den Einsturz des Mittelthurms beschädigt, und 
in den Jahren 1240 -12ÖÖ wieder hergestellt, so dass nicht ganz 
sicher ist, ob die Ausstattung dieses Theils nicht erst aus dieser spä- 
teren Zeit herrührt. Monasticon engl. Vol. VI, p. 1268.
	        
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