Entstehung
des
frühenglischen
Styls.
251
Bau; die Construction, die Höhe, die Balkendecke blieb
dieselbe, die massigen Pfeiler lllld die rauben Mauern des
alten Münsters erhielten nur ein neues, zierlicheres Kleid,
sie wurden wie Felsenstücke behauen, jene zu Bündel-
säulen urngebildet, diese mit Arcaden und lilarmorsäulchen
belegt. Der Styl ist hier schon ganz der, Welchen wir
sofort als den früh englischen kennen lernen werden; die
Pfeiler sind mit gleich hohen Säulen iungeben, die Kapitäle
von einfacher Kelchform mit tellerartigen Ausladungen, die
Bögen durch Rundstäbe ziemlich reich profilirt, die Zwischen-
räume dieser Rundstäbe und der oberen Säulen mit dem weiter
unten näher zu erwähnenden Zahnornament ausgefüllt,
Und nun finden wir sofort in den verschiedensten Thei-
len Englands mehrere Bauten, welche dieselben Formen,
schlanke oder zusammengesetzte monolithe Säulen, kelch-
förmige Kapitäle, spitze oder kleeblattförmige Bögen Wieder-
holen. Das Monument des Abts Alanus in der Abtei von
Tewkesbury v. J. 1202, allerdings nur ein Werk archi-
tektonischer Decoration, hat schon den Kleeblattbogerl und
sonst reine frühenglische Formen; der im Jahre 1204 neube-
gonnene Chor der Cistercienserkirche von F ountains Lancet-
fenster, eine Arcatur mit Kleeblattbögen und kelchförlnigerl
weitausladenden Kapitälen, Formen, welche wir zum Theil auch
in den Cistercienserkirchen anderer Länder finden, welche aber
auch schon in eben erwähnten englischen Bauten vorge-
kommen waren. Sehr zierlich ist ferner die innere Aus-
stattung der westlichen Vorhalle der Kathedrale von Ely
(1200 1215). Ihre beiden Kreuzgewölbe haben leichte,
als Rnndstäbe profilirte Rippen, die Wände eine Arcatur von
freistehenden schlanken Säulen mit kelchfönnigen Knospen-
kapitälen, Kleeblattbögen und (ll1.l'Cl1bl'OCl1Bl1El1 Zwickeln.
Bedeutendere Bauten Waren der des östlichen Kreuzschiffes
und
Chors
der
Kathedrale
V01]
Lincoln,
welcher
durch