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England.
meinen noch von romanischem Charakter, mit rundbogigen
Fenstern, aber mit spitzen Areaden und Pfeilern, die aus
vier schlanken Säulen zusammengesetzt sind, mit Knospen-
kapitälen und darauf gestellten Gewölbrippen.
Von nun an entstanden auch in England Gebäude,
deren Styl man als einen [Tebergang bezeichnen kann,
weil er nicht mehr ganz normanniseh, aber auch noch nicht
gothisch ist. Dies geschah dann bald in der Weise, dass
man Einzelnes aus dem neuen Styl aufnahm, bald aber so,
dass man die althergebrachten Formen beibehielt, aber in
einer dem neuen Style verwandten Tendenz behandelte.
Ein interessantes Beispiel der letzten Art ist die Vorhalle,
die s. g. Galilaea auf der NVestseite des Doms zu
Durham, wie wir genau wissen in den Jahren 1180
1197 entstanden Es ist ein niedriger Raum, an Breite
dem Langhailse fast gleich, durch vier Reihen von je drei
Pfeilern in fünf Schiffe gleicher Höhe getheilt, und nicht;
gewölbt sondern mit Balken gedeckt. Die Pfeiler beste-
hen, ähnlich wie in der Londoner Templerkirche, aus vier
sehr dünnen durch Kalk verbundenen Säulenstämmen, zwei
von Marmor, zwei von geringerem Steine, die Basis ist
eine blosse Absehrägung, die niedrigen Kapitäle haben
Kelchform mit breiten, unausgebiltleteil Blättern, an denen
man Spuren ehemaliger Bemalung wahrnimmt. Die Bögen
sind sämmtlich mit reichem, stark vortretendem Zickzack
verziert, der in einer Höhlung liegt; sie sind halbkreis-
förmig, nur die äussere Archivolte hat eine schwach ange-
deutete Spitze. Die Wand über den Bögen ist schlicht,
und nur durch eine rautenförmige Vertiefung verziert, welche
4') Galilaea, ein in England gebräuchlicher Ausdruck für Vor--
hallen der Kirchen, ohne Zweifel mit einer etwas dunkeln Anspielung
auf das Verhältniss von Galilaea zu Jerusalem,
Abbildung
Winkles
Cathedrals,
III.