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England.
ster Wilhelm an seiner Herstellung, kehrte daher nach
Frankreich zurück, und ein Engländer, ebenfalls Wilhelm
geheissen, klein von Körper, wie Gervasius bemerkt, aber
in verschiedenartigen Arbeiten sehr wacker, wurde dem
Bau vorgesetzt. Dieser wölbte nun im fünften Jahre die
Kreuzschilfe und die Chorrundung. Die Krypta und die
alten, in ihren Fundamenten beibehaltenen Thürme am
Chore waren noch nicht in Angriff genommen und beides
musste geschehen, ehe die Aussenmauer des Chores voll-
endet werden konnte. Allein die Ungeduld der Geistlichen,
die Während des Baues ihre Horeu im Schiffe der Kirche
absingen mussten und sich hier wie im Exile fühlten, ge-
stattete dem Meister nicht, den regelmässigen Gang ein-
zuhalten; er beeilte sich daher im sechsten Jahre, die her-
kömmlichen Einfassungswände des inneren Chorraumes auf-
zurichten, schloss dann die noch offene Ostseite des Chores
durch eine hölzerne Mauer, und machte es so möglich,
dass schon im Jahre 1180 eine Weihe erfolgte, und Ka-
pitel und Mönche ihren Einzug halten konnten. Die fol-
genden Jahre waren nun dem Weiteren Ausbau der Krypta
und der äusseren Theile gewidmet, im neunten Jahre trat
wegen Geldmangels eine Stockung ein, im zehnten aber
War dieses Hinderniss beseitigt und der Bau wurde vollendet.
Dieser Bericht, ohne Zweifel die wichtigste schriftliche
Urkunde der mittelalterlichen Baugcschichte, ist in vielfacher
Beziehung lehrreich. Er zeigt, dass um diese Zeit die
Kunst schon ganz in die Hände der Werkverständigen aus
dem Laienstande übergegangen war, dass die Geistlichen
und Mönche sich dabei nur als Bauherren verhielten, er
gewährt aber auch ein Zeitmaass für die Fortschritte sol-
cher Bauten, wenn anders die Mittel vorhanden waren.
Selbst einzelne Ausdrücke dieses Berichtes sind wichtig,
Weil sie erkennen lassen, auf welche Eigenschaften des