Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

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Belgien. 
werke von drei verbundenen spitzbogigen Fenstern hat, 
deren mittleres höher ist und am oberen Stockwerke in 
den Giebel hineingreift. Strebepfeiler kommen selten, 
Strebebögen noch seltener vor. Ueberhaupt stand dem 
Weiteren Fortschritte in der Richtung des gothischen Styls 
der Umstand entgegen, dass man, wie es scheint, das 
Bedürfniss der vollständigen Ueberwölbnng der Kirchen 
noch nicht erkannte. Wenigstens sind alle diese älteren 
Kirchen erst später überwölbt und ohne Spur einer ur- 
Sprünglichen Gewölbanlage.  
Dieser derbe und schwankende Uebergangsstyl erhielt 
sich bis weit in das dreizehnte Jahrhundert hinein. Die 
Kirche Notre Dame de la Chapelle in Brüssel, so 
benannt weil eine früher auf derselben Stelle stehende 
 Kapelle im Jahr 1216 zur Pfarrkirche 
  erhoben wurde, zeigt Wiederum eine 
.    eigenthümliche Mischung rheinischer 
dxylli,   und französischer Formen. Die Kreuz- 
1  l faearlen mit rundbogigen Arcaden und 
  I durch Rundbogenfriese verbundenen 
ffläii   Lisenen und die freistehenden Zier- 
wir  Säulen an den Wänden des polygo- 
11]  , nen Chors erinnern an den rheini- 
    ; sehen Uebergangsstyl, Während die 
 füllt  Maasswverkfenster dieses Chors denen 
 ff der Kathedrale "von Paris ähnlich sind 
   und nur dadurch von ihnen abwei- 
 l "I1  Mir chen dass der obere umschliessende 
 3' 1' j .  .  
TUN m Bogen nicht spitz 1st, sondern sich 
31 M h im. enge an den Kreis des Maasswerks 
 '  Jlllw anlegt. Die Kirche St. Jaques in 
 i?" Tournay enthält in ihrem in den Jah- 
N-Drdel"  ren 1219 bis 1'251 gebauten Lang-
	        
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