220
Belgien.
werke von drei verbundenen spitzbogigen Fenstern hat,
deren mittleres höher ist und am oberen Stockwerke in
den Giebel hineingreift. Strebepfeiler kommen selten,
Strebebögen noch seltener vor. Ueberhaupt stand dem
Weiteren Fortschritte in der Richtung des gothischen Styls
der Umstand entgegen, dass man, wie es scheint, das
Bedürfniss der vollständigen Ueberwölbnng der Kirchen
noch nicht erkannte. Wenigstens sind alle diese älteren
Kirchen erst später überwölbt und ohne Spur einer ur-
Sprünglichen Gewölbanlage.
Dieser derbe und schwankende Uebergangsstyl erhielt
sich bis weit in das dreizehnte Jahrhundert hinein. Die
Kirche Notre Dame de la Chapelle in Brüssel, so
benannt weil eine früher auf derselben Stelle stehende
Kapelle im Jahr 1216 zur Pfarrkirche
erhoben wurde, zeigt Wiederum eine
. eigenthümliche Mischung rheinischer
dxylli, und französischer Formen. Die Kreuz-
1 l faearlen mit rundbogigen Arcaden und
I durch Rundbogenfriese verbundenen
ffläii Lisenen und die freistehenden Zier-
wir Säulen an den Wänden des polygo-
11] , nen Chors erinnern an den rheini-
; sehen Uebergangsstyl, Während die
füllt Maasswverkfenster dieses Chors denen
ff der Kathedrale "von Paris ähnlich sind
und nur dadurch von ihnen abwei-
l "I1 Mir chen dass der obere umschliessende
3' 1' j . .
TUN m Bogen nicht spitz 1st, sondern sich
31 M h im. enge an den Kreis des Maasswerks
' Jlllw anlegt. Die Kirche St. Jaques in
i?" Tournay enthält in ihrem in den Jah-
N-Drdel" ren 1219 bis 1'251 gebauten Lang-